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Zwei neue Brücken

Die Stadt Köln möchte zwei neue Brücken über den Rhein bauen, die rein dem Fuß- und Radverkehr dienen sollen. Damit knüpft sie an die sieben bestehenden Brücken über den Rhein an, die allerdings auch für den Kraftfahrzeug- oder den Bahnverkehr geöffnet sind.

Eine der Brücken soll die Verbindung zwischen der Bastei und dem Rheinpark ermöglichen. Es ist die nördliche der beiden neuen Brücken und sie soll dann zwischen der Zoobrücke und der Hohenzollernbrücke entstehen. Eine weitere Brücke plant die Stadt auf Höhe des Ubierrings. Sie soll zwischen der Severinsbrücke und der Südbrücke gebaut werden. Das sich neu entwickelnde Stadtviertel Deutzer Hafen (w berichtete) würde damit an die linksrheinische Innenstadt angebunden. Jede Brücke soll eine Länge von etwa 600 Metern und eine Breite von acht Metern haben. Von den bisherigen sieben Brücken sind zwei Eisenbahnbrücken und auf fünf davon fahren Autos. Auf der Südbrücke gibt es nur einen Gehweg, auf den anderen Brücken gibt es sowohl Geh- als auch Radwege. Die letzte Brücke wurde 1966 gebaut, die Zoobrücke.

Es besteht bereits ein städtebaulicher Masterplan „Innenstadt“ des Planungsbüros Albert Speer von 2009, der die beiden neuen Rheinbrücken spezifisch für den Fuß- und Radverkehr reserviert hat, genauso wie der Verkehrsnetzplan des Radverkehrskonzepts „Innenstadt“ der Stadt Köln, welcher 2016 beschlossen wurde. Um den wachsenden Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger nach einer zukunftsorientierten, menschengerechten und umweltverträglichen Verkehrsentwicklung zu entsprechen, hat die Stadt Köln ein Strategiepapier zur Mobilitätsentwicklung unter dem Titel „Köln mobil 2025“ erarbeitet. Darin hat sie das Ziel definiert, bis 2025 den Verkehrsanteil des sogenannten Umweltverbunds auf zwei Drittel zu erhöhen. Unter dem Umweltverbund versteht man die zu Fuß, auf dem Fahrrad oder per ÖPNV zurückgelegten Strecken. Den Anteil des Radverkehrs zu steigern ist für die Umsetzung dieses ehrgeizigen Ziels entscheidend wichtig. 2021 hat die Stadt dazu unter anderem einen europaweiten Teilnahmewettbewerb zur Realisierung der beiden neuen Brücken ausgerufen. Dieses Wettbewerbsverfahren soll die unterschiedlichen Belange (Ingenieurbau, Denkmalschutz, Landschaftsschutz, Städtebau) bestmöglich berücksichtigen. Es richtet sich sowohl an Ingenieurinnen und Ingenieure als auch an Architektinnen und Architekten, die innerhalb des Vergabeverfahrens Konzeptentwürfe für einen oder beide Brückenstandorte entwickeln werden. Bei dem gewählten Vergabeverfahren besteht die Möglichkeit, bereits vor Beauftragung Entwürfe der Brückenkonstruktion mit den interdisziplinären Planungsteams zu erarbeiten. Der Wettbewerb läuft bereits und soll insgesamt ein Jahr lang dauern. Die Vergabe der Aufträge ist dann zu Ende 2024 geplant. Bevor die Stadt ein Planungsteam beauftragt, muss noch ein Bedarfsfeststellungs- und Planungsbeschluss eingeholt werden.

Ausbau der Hohenzollernbrücke

Auch die Hohenzollernbrücke, die unser Stadtbild seit über hundert Jahren so eindrucksvoll prägt, soll ausgebaut werden. An beiden Seiten der Hohenzollernbrücke befinden sich Geh- und Radwege. Diese sind für den steigenden Bedarf zu schmal geworden. Deswegen arbeitet die Stadt Köln an einem Ausbau der bestehenden Verbindung sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite. Die Hohenzollernbrücke wurde von 1907 bis 1911 gebaut. Sie ersetzte die Dombrücke, die den Anforderungen des stetig zunehmenden Eisenbahnverkehrs nicht länger gewachsen war. Die Hohenzollernbrücke ist die einzige Brücke in Köln, die nicht durch Bomben im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Sie wurde am 5. August 1997 unter Denkmalschutz gestellt.

(Karoline Sielski)

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe DIE WIRTSCHAFT 04 / 2024

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