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Wärmewende in Köln

Da die Stadt Köln mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner hat, muss die Stadt laut Bundesgesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung (WPG) bis zum 30. Juni 2024 einen kommunalen Wärmeplan aufstellen. Anfang 2024 ist das Gesetz in Kraft getreten. Die Wärmeplanung muss dazu den Energiebedarf und die örtlichen Potenziale für eine klimafreundliche Wärmeversorgung aufzeigen.

Erneuerbare Energien und unvermeidbare Abwärme sollen in Zukunft in Köln verstärkt zur Wärmeversorgung genutzt werden. Zahlreiche Studien zeigten in der Vergangenheit bereits, dass Abwärme ein hohes Potenzial hat, die Wärmeversorgung im Bereich Wohnen zu sichern. Die kommunale Wärmeplanung Kölns soll gleichsam für die Stadt und für Eigentümerinnen und Eigentümer einen Leitfaden bzw. eine Orientierung darstellen. Für Eigentümerinnen und Eigentümer von Immobilien gibt es Unterstützung und Beratungsangebote rund um die Wärmewende. So hat die Stadt Köln Förderprogramme aufgesetzt, zum Beispiel für Zuschüsse zu Wärmepumpen, Photovoltaik und energetischer Gebäudesanierung. Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagt: „Die Wärmewende ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zur Klimaneutralität und die kommunale Wärmeplanung dafür ein wichtiger Baustein. Sie ist ein umfassendes Transformationsprojekt, das unsere Stadt verändern wird – und gleichzeitig zukunftsfähig macht. Die großen koordinativen Herausforderungen werden wir gemeinsam mit der RheinEnergie stemmen.“

Der Plan besagt, dass der Rat der Stadt Köln am 21. März 2024 die Verwaltung formell beauftragt, eine Wärmeplanung für Köln zu erstellen. Fünf Schritte werden hierzu angepeilt. Schritt eins: Wie sind die einzelnen Stadtgebiete geeignet für eine Wärmeplanung inklusive Einteilung der Stadt in entsprechende Gebiete? Schritt zwei: die Bestandsanalyse mit dem aktuellen Wärmebedarf. Die Versorgungsstruktur wird deutlich durch Gebäudetypen und Baualtersklassen. Schritt drei: Die Potenzialanalyse soll zeigen, ob die verfügbaren Wärmequellen bereits ausreichen. Schritt vier: Die Analyse muss in Zielszenarien münden, die angepeilt werden. Schritt fünf: Die Wärmepläne müssen bis in das Jahr 2045 fortgeschrieben werden.

Köln ist Pilotkommune für die Wärmeplanung

Die Stadt Köln ist bereits tätig geworden und wird im zweiten Halbjahr die Ergebnisse ihrer Bestands- und Potenzialanalyse veröffentlichen. Dann werden auch vorgeschriebene Beteiligungsverfahren gestartet. Fachliche Arbeiten sollen bis Ende 2025 fertiggestellt sein. Im ersten Halbjahr 2026 sind die Prüfung durch das Land NRW und die Beschlussfassung durch den Rat der Stadt Köln geplant. Dank der Vorarbeiten konnte sich die Stadt Köln als Pilotkommune der Landesagentur „NRW.Energy4Climate“ (E4C) für die Wärmeplanung qualifizieren. Bei der kommunalen Wärmeplanung spielen die Energieversorger eine zentrale Rolle. Das Wärmeplanungsgesetz verpflichtet sie, ihre Wärmenetze zu dekarbonisieren und umzurüsten. Die RheinEnergie AG ist dabei eine zentrale Akteurin und Partnerin auf dem Weg zur Wärmewende in Köln. Die RheinEnergie wird in den kommenden Jahren die Fernwärme in Köln in erheblichem Umfang ausbauen. Sie umfasst heute rund 380 Kilometer Leitungslänge, 200 Kilometer sollen hinzukommen. Der Anteil des vor Ort emissionsfreien Energieträgers soll von heute 18 Prozent auf rund 30 Prozent wachsen. Gleichzeitig verfolgt die RheinEnergie systematisch ihre Pläne, die Quellen für die Fernwärme zu dekarbonisieren. Als erste Grundlage für die nachhaltige Wärmeversorgung der Stadt hat sie einen Transformationsplan für das Fernwärmenetz Innenstadt erstellt. Dieser findet somit Berücksichtigung in der kommunalen Wärmeplanung. Die Transformationspläne für die beiden anderen Netze im Kölner Norden und im Rechtsrheinischen sind ebenfalls bereits in Arbeit.

(Karoline Sielski)

Bildquellen

  • Fernwärmespeicher am Standort Merheim: Bauarbeiten am 21.August 2023: Ralph Kruppa
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Redaktion

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