Etwa 6.000 Ingenieure sind im VDI Köln organisiert. Das Gebiet reicht von Bonn bis in die Industrieregion Leverkusen und von der Eifel bis ins Bergische Land. Bekannt sind die Kölner Ingenieure für die zahlreichen Veranstaltungen, die sie auf die Beine stellen, allen voran die beliebte Nacht der Technik und die Förderpreisverleihung. Ziel: die Öffentlichkeit zu begeistern sowie vor allem den Nachwuchs für technische Themen zu gewinnen.
Die Nacht der Technik wird ab nächstem Jahr weiter in das ganze Bezirksgebiet getragen. Nachdem die Besucherzahlen 2017 in Köln und 2018 in Rhein-Erft Rekorde erreichten, werden 2019 gleich drei Veranstaltungen stattfinden: In Köln mit dem Cluster Bergisch Gladbach wird es die siebte ihrer Art sein (28. Juni 2019). Premieren feiern die Regionen Rhein-Wupper mit Leverkusen, Monheim und Langenfeld (am 5. April 2019) sowie Bonn/Rhein-Sieg (am 8. November 2019). Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren, es haben sich zahlreiche Ehrenamtliche als Helfer gemeldet.
„Wir sind stolz darauf, diese Veranstaltung mit Ehrenamtlichen zu bestreiten“, sagt René Reissig, im Vorstand für die Nacht der Technik verantwortlich. Wir möchten Unternehmen, Wissenschaft und Öffentlichkeit zusammenbringen. Auf Vorführungen, Werksbesichtigungen und Vorträgen entstehen einmalige Gelegenheiten zum Dialog. Hier können gerade junge Besucher erfahren, was die Technik wirklich bedeutet – und was sie leisten kann.“ Diese Veranstaltung organisiert der VDI gemeinsam mit dem VDE, dem Verband der Elektronik Informationstechnik e.V.
VDI-Bezirksvorsitzender Horst Behr ist optimistisch: „Wir haben unglaublich innovative Unternehmen in unserer Region, die nicht selten Weltmarktführer in ihrer Sparte sind.“ Umso wichtiger sei das Interesse der Öffentlichkeit.
„Technische Themen betreffen alle“, so Behr. „Wir stehen vor Herausforderungen, die für ihre Lösung die Umsetzung durch Ingenieure benötigen.“ Zunehmend sei die Überlebensfähigkeit der modernen Gesellschaft als Ganzes betroffen. Wir brauchen dringend nachhaltige Lösungen für Mobilität sowie für klimaneutrales Wohnen und Produzieren. Deutschland darf hier nicht den Anschluss verpassen.“, führt Behr weiter aus. Akzeptanz in der Bevölkerung helfe sehr, müsse aber immer neu geschaffen werden – gerade angesichts aktueller Skandale.
Für die inhaltliche Arbeit organisiert der VDI etwa 50 Fachnetzwerke, in denen sich die Experten austauschen, Lösungen entwickeln und zudem gemeinsam mit Wissenschaft und Wirtschaft Foren betreiben. So hat Köln einen überregionalen Ruf in der Landtechnik erworben: Die Max-Eyth-Gesellschaft lädt regelmäßig zu Symposien ein, auf denen sich rund 200 Fachbesucher aus der ganzen Branche deutschlandweit treffen. „Hier ist sogar Platz für kontroverse Diskussionen“, berichtet Behr. Das zieht auch viel junges Publikum an: „Wenn es um alternative Antriebe oder Precision Farming geht, ist die Hälfte der Reihen mit Studierenden besetzt.“
Den wichtigsten Auftritt des Jahres haben Studierende im Bereich Technik bei der VDI-Förderpreisverleihung. Hier werden jedes Jahr in festlichem Rahmen die besten Abschlussarbeiten der 21 technischen Fakultäten im Bezirksgebiet prämiert. Eine Jury unter der Leitung von Vorstandsmitglied Prof. Dr. Till Meinel sichtet die Wettbewerbsbeiträge, die von den Dekanen eingereicht werden. „Letztes Jahr waren zwei der drei Preisträger Frauen“, so Behr. „Auch das ist ein ermutigendes Signal. Technische Berufe sind noch zu stark von Männern geprägt – der Fortschritt muss aber von der ganzen Gesellschaft getragen werden.“, ist Behr überzeugt. Um den Nachwuchs noch besser anzusprechen, ist als neues Veranstaltungsformat ein Jahresempfang vorgesehen. „Dieser wendet sich zugleich an Neumitglieder sowie an die Allgemeinheit. Wir werden attraktive Themen vorbereiten.“
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Gastautor: Martin Henseler
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