Wir leben in bewegten Zeiten – in Zeiten, die im Fluss sind. Und genau darum ging es auch bei der diesjährigen Schifffahrt auf der MS RheinMagie von Köln nach Düsseldorf mit mehr als 600 Unternehmern an Bord. Die Veranstaltung fand in diesem Jahr zum vierten Mal statt und wurde von der Digitalen Stadt Düsseldorf gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern Unternehmerschaft Düsseldorf und Umgebung e. V., DIE FAMILIENUNTERNEHMER e. V., Rhein-Kreis Neuss und Wasserstoff Hub RKN/Rheinland e. V. organisiert.
Nach der Begrüßung durch Stephan Schneider, Vorstandsvorsitzender Digitale Stadt Düsseldorf, und Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat Rhein-Kreis Neuss, sprach Nathanael Liminksi, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes NRW und Chef der Staatskanzlei, das Keyword der Veranstaltung. In seiner Ansprache bezeichnete er den Rhein als „logistische Schlagader unseres Landes“. Er plädierte für einen gemeinsamen europäischen Binnenmarkt, der NRW in der Welt als Handelspartner attraktiv mache. Er mahnte allerdings auch, dass NRW strategisch souveräner werden müsse. Genügend Mittel seien zwar da, aber der Output stimme nicht.
Im Anschluss starteten die drei hochkarätig besetzten Podiumsdiskussionen. Im ersten Panel mit dem Titel „Europa im Fluss“, welches von Jutta Zülow, Vorstand der Zülow AG, moderiert wurde, erklärte die Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann, dass sich Deutschland nicht mehr allein auf Amerika verlassen könne, sondern in Europa eine eigene Verteidigung aufbauen müsse. Zudem sei Europa eindeutig der Weltmarktführer im Regulieren. In der Europäischen Union gäbe es über 350 verschiedene Förderprogramme, die man hinterfragen müsse. Beim Thema Energiesicherheit verbreitete Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie AG, vorsichtigen Optimismus. Er betonte, dass zukunftsorientierte Energiepolitik ausgewogen sein müsse, da erneuerbare Energien allein nicht so sicher seien.
Das zweite Panel stand unter dem Motto „Finanzmärkte im Fluss“. Moderator Steffen Pörner, Geschäftsführer, Bankenverband NRW, Dominikus Penners, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Neuss, Dr. Stefan Dahm, Vorstandsvorsitzender Stadtsparkasse Düsseldorf, und Daniel Heck, Crefo Factoring, Neuss, diskutierten darüber, „wie Geld in den Fluss kommt“. Einig waren sich die Podiumsteilnehmer darin: Es stehen genug Finanzierungsmittel zur Bewältigung der Transformation in Zukunftstechnologien bereit. Allerdings gäbe es jede Menge Umsetzungshemmnisse, wie z. B. den Bürokratismus.
Das dritte Panel „Mobilität im Fluss“ moderierte Thorsten Breitkopf, Ressortleiter Wirtschaft des Kölner Stadt-Anzeigers. Seine Frage zu Beginn: „Was kann ein Flughafen tun, um den CO2-Ausstoß zu verringern?“ Dr. Andreas Kraus, Senior Vice President Corporate Development, Flughafen Düsseldorf, antwortete, dass der Flughafen in dieser Hinsicht sehr innovativ sei, aber der Umstieg auf nachhaltigen Flugtreibstoff nicht so schnell machbar sei wie gewünscht. Ähnliches erklärte Steffen Bauer, CEO, HgK Shipping GmbH: „Die Schiffe fahren derzeit mit Diesel. Wir werden für die Transformation nicht morgen eine Lösung haben.“
Zum Ende der Podiumsdiskussionen zog Dirk Brügge, Kreisdirektor des Rhein-Kreises Neuss, ein Fazit: „Wir sind eine starke Region. Die vorhandenen Herausforderungen werden wir anpacken und bewältigen!“ Im Anschluss hatten die Anwesenden die Gelegenheit, sich bei Speis und Trank zwanglos miteinander auszutauschen.
Neben den Vertretern aus Politik und Wirtschaft waren auch Jens Stevens, NRW-Vorstandsmitglied von DIE FAMILIENUNTERNEHMER, sowie Olaf Ziegs, Regionalvorstand von DIE FAMILIENUNTERNEHMER, vor Ort. Er zeigte sich zufrieden über die Zusammenarbeit der Kooperationspartner: „Wie auch in den letzten Jahren war unsere Kooperation ein voller Erfolg. Eine großartige Veranstaltung, die ihresgleichen sucht. Danke an David Zülow für die Idee, Köln und Düsseldorf auch auf diese Weise geschäftlich nah zusammenzubringen.“
(Monika Eiden)
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe DIE WIRTSCHAFT 07 / 2024
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