Erstmals gibt eine umfangreiche Studie darüber Auskunft, welche Bedeutung Kongresse für die Wirtschaft haben. Diese bezieht nicht nur die Ausgaben der Teilnehmer mit ein, sondern schlüsselt auch die Ausgaben auf, die Veranstalter, Aussteller sowie zum ersten Mal auch die Event-Locations vor Ort tätigen. Das städtische Kongressbüro der KölnTourismus GmbH feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Die soeben erschienene Ausgabe „meeting point cologne 2018/2019“ hat bereits Kultstatus. Was als kleiner „Locationführer“ begann, ist inzwischen gefragte Köln-Literatur.
In Köln finden pro Jahr rund 35.000 Meetings und Kongresse mit zwei Millionen Teilnehmern in über 170 Veranstaltungsstätten statt. Der Gesamtumsatz (Konsum) des Kölner Meeting-Marktes liegt den Berechnungen zufolge jährlich bei 1,3 Milliarden Euro im Bundesgebiet. 720,1 Millionen Euro verbleiben in Köln. Da es sich um eine klassische Querschnittsbranche handelt, fließen viele Ausgaben in Hotellerie, Gastronomie, Veranstaltungsstätten und in Bereiche wie Transport, Einzelhandel oder Kultur.
Die Analyse entwickelte Ralf Kunze im Rahmen seiner Dissertation an der Leuphana Universität Lüneburg. Kunze begleitet die Destination Köln bereits seit Gründung des CCB mit seiner Tätigkeit beim Europäischen Institut für TagungsWirtschaft (EITW). Die Berechnung der wirtschaftlichen Effekte von Meetings und Kongresse erfolgte über eine regionale Input-Output-Analyse. In dieser lassen sich detaillierte Kennzahlen wie Wertschöpfung, Einkommen und Beschäftigte für den Meetingmarkt Köln ermitteln. Kunze entwickelte das Verfahren auf Basis der weltweiten Tourismus- und Meetingforschung und passte dieses speziell an den deutschen Markt an.
Meeting- und Kongressteilnehmer geben jährlich 557 Millionen Euro aus
Die Ausgaben der Teilnehmer von Meetings und Kongressen in Köln liegen jährlich bei 557,3 Millionen Euro und bilden damit den größten Ausgabenanteil bei allen Akteuren. 64,5 Prozent der Teilnehmer sind Tagesgäste und 35,5 Prozent Übernachtungsgäste. Durchschnittlich geben die Kongressteilnehmer, als Besucher der Stadt, 289,70 Euro in Köln aus. Der zweithöchste Anteil ist mit 479,5 Millionen Euro pro Jahr auf die Aussteller zurückzuführen. Diese tätigen Ausgaben für kongress- oder tagungsbegleitende Ausstellungen. Als Initiatoren der Meetings folgen an dritter Stelle die Veranstalter mit Ausgaben in Höhe von 263,6 Millionen Euro – unter anderem für Catering, Raummiete, Technik und Personal.
Mit 37 Prozent nimmt der Großteil der Teilnehmer an Meetings in Tagungshotels teil, gefolgt von 33 Prozent in Veranstaltungszentren sowie 30 Prozent in Event-Locations. Die Verteilung des Umsatzes lehnt sich an die Aufteilung der Teilnehmerzahlen an. Tagungshotels generieren mit 236 Millionen Euro (42 Prozent) den meisten Umsatz. Darauf folgen 169 Millionen Euro (30 Prozent) in Event-Locations und 153 Millionen Euro (28 Prozent) in Veranstaltungszentren. Event-Locations und Veranstaltungszentren liegen nahe beieinander. Wobei man hier hervorheben muss, dass die Veranstaltungszentren, wie das Congress-Centrum der Koelnmesse, mit 10 Prozent Anteil an den gesamten Veranstaltungsstätten knapp 30 Prozent des Umsatzes erwirtschaften.
Investitionen in eine Location für Kongresse wurden auch erfasst
Die Studie berücksichtigt – erstmalig in Deutschland – auch die Ausgaben für Investitionen von Unternehmen vor Ort und lässt damit eine ganzheitliche Betrachtung zu. Denn die Veranstaltungsstätten setzen teils erhebliche Mittel ein, um ihre Leistungen erhalten oder optimieren zu können, wie z. B. bauliche Maßnahmen oder Modernisierungen. Die innerhalb der Studie ermittelte Investitionssumme von Locations beträgt jährlich 14,9 Millionen Euro.
534,6 Millionen Euro beträgt die erbrachte Wertschöpfung des Kölner Meetingmarktes, der zudem deutschlandweit 8.056 Arbeitsplätze schafft. Knapp 50 Prozent des Beschäftigungsaufkommens entfallen mit 3.786 Erwerbstätigen direkt auf Köln. Davon 30 Prozent auf Locations, Beherbergungsbetriebe und Gastronomie sowie 38 Prozent auf den Bereich Event-Dienstleistungen. Der Rest teilt sich auf die Bereiche Transport, Baugewerbe sowie Einzelhandel auf. Deutschlandweit sind außerdem jährlich 88,3 Millionen Euro Steuereinnahmen dem Kölner Meeting-Markt zuzuordnen.
Kölns Kompetenzen: Wissenschaft und Wirtschaft
Geschäftlich motivierte Veranstaltungen wie Kongresse mit dem Ziel des Austauschs und der Wissensvermittlung profitieren von einer starken lokalen Wirtschaft und Wissenschaft. Gleichzeitig repräsentieren Meetings und Kongresse die Kompetenzen einer Stadt und wirken auf das Image von Köln. Das CCB konzentriert sich neben der Bewerbung der vorhandenen Ausstattung des Standortes wie Locations, Hotels und Infrastruktur. Und insbesondere auf die in Köln vorhandenen Kompetenzen in Wissenschaft und Wirtschaft – anknüpfend an die Strategie des German Convention Bureau (GCB).
Das städtische Kongressbüro der KölnTourismus GmbH feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Seit Gründung des Cologne Convention Bureau (CCB) im Jahr 2008 ist nicht nur die Anzahl der Veranstaltungen um 20 Prozent gestiegen. 2017 kamen erstmals auch mehr als vier Millionen Teilnehmer zu 49.500 Veranstaltungen nach Köln. Seit zehn Jahren profitieren Veranstalter von der lokalen Expertise und den Erfahrungen des Kongressbüros – als erste neutrale Anlaufstelle. Die enge Vernetzung mit der Kölner Wirtschaft und Wissenschaft ist eine wichtige Basis zur Förderung der Entwicklung des Meeting-Marktes in Köln und der Region. In der Jubiläumsausgabe des Meeting Point Cologne 2018/19 stellt das CCB die Kölner Veranstaltungsbranche in moderner Weise in all ihren Facetten vor.
Infos für Planer und Veranstalter weltweit für Meetings und Kongresse in Köln
„Neben Daten und Fakten erzählen wir Veranstaltern und Planern aus aller Welt im neuen Meeting Point Geschichten über die lebenswerte Metropole Köln und ihre Menschen. Wir führen Interviews mit interessanten Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft und stellen zudem Möglichkeiten für besondere Rahmenprogramme vor. Die Summe aller Faktoren macht deutlich, dass Veranstaltungen als Brücke zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und der Öffentlichkeit dienen und so die Kompetenzen einer Destination sichtbar machen“, erläutert Christian Woronka, Leiter des CCB.
Der Meeting Point hat sich vom „Location-Katalog“ zu einem anspruchsvollen Handbuch im Magazin-Stil entwickelt. So ist die Nachfrage nach der Print-Ausgabe stets hoch, auch wenn alle Inhalte digital auf locations.koeln integriert sind. Jedes Jahr schlüpft das Team des CCB in eine andere Rolle und wird diesmal dem KölnTourismus-Fokusthema „Culinary Cologne“ gerecht.
10 Jahre städtisches Kongressbüro
In der Jubiläums-Ausgabe des „meeting point cologne“ legt das CCB den Fokus auf die Themen Innovation und Wissenschaft – als wichtige Einflussfaktoren für die Ansiedlung neuer Kongresse. Die großen Potenziale in diesen Bereichen spiegeln Interviews mit wichtigen Persönlichkeiten aus Köln wider. Darunter ein Gespräch mit Felix Falk (Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche), Dr. Patrick Honecker (Dezernent für Kommunikation und Marketing der Universität zu Köln), Prof. Dr. Christine Graf (Sportmedizinerin an der Deutschen Sporthochschule) sowie Sven-Oliver Pink (Mitgründer von FOND OF).
Das CCB wird bei der Vermarktung Kölns als Kongressstandort von über 160 Partnern unterstützt. Diese setzen sich aus Veranstaltungs-Locations, Tagungshotels sowie Event-Dienstleistern zusammen und präsentieren sich ebenfalls im „meeting point cologne“. Neu ist seit dieser Ausgabe eine regionale Erweiterung um Partner aus dem Rhein-Erft-Kreis.
Über das gesamte Jubiläumsjahr veröffentlicht das CCB Instagram-Stories auf www.instagram.com/visit_koeln. Diese geben neben einem Gewinnspiel spannende Einblicke in Kölner Locations – wie TörtchenTörtchen, Hyatt Regency Cologne oder Kölner Zoo. Im Mai fand zum Jubiläums-Auftakt ein besonderes Networking für die Kölner Event-Branche im Rahmen eines exklusiven Pre-Openings-Events der MOTORWORLD Köln-Rheinland, statt.