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Reifen im Fokus der Kreislaufwirtschaft

Die ganze Welt der Reifen und Felgen steht im Mittelpunkt der vom 4. bis 6. Juni 2024 stattfindenden Messe THE TIRE COLOGNE. Wie keine andere Messe konzentriert sich die TTC auf relevante Trends und Fokusthemen, die Zukunftsaussichten und Geschäftspotenziale bieten. So ist das große Thema Nachhaltigkeit heute kein Selbstzweck mehr, sondern geschäftsrelevant.

Vor diesem Hintergrund hat die Messe das Konzept der Circular Economy Area entwickelt. Die Messe richtet sich damit an Unternehmen aus der gesamten Kreislaufwirtschaft des Reifens. Passend dazu wird das Thema Runderneuerung auf der TTC eine große Rolle spielen. Auf diese Weise wird die Branche dem Thema Recycling gerecht – ein Thema mit enormem Entwicklungspotenzial.

Entsprechend engagiert sich die Initiative zur Unterzeichnung einer Altreifen-Resolution im Rahmen der THE TIRE COLOGNE. Die Allianz Zukunft Reifen (AZuR) fordert Unternehmen, Verbände und NGOs auf, die Altreifen-Resolution von AZuR zu unterstützen. Als Partner von AZuR setzen sich schon über 70 europäische Organisationen, Verbände und Institutionen für das Altreifenrecycling ein. Diese Resolution fordert einen nachhaltigeren Umgang mit Alt- und Neureifen und unterstreicht den Anspruch, nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch die Nachhaltigkeit der Branche voranzutreiben.

Die TTC konzentriert sich auf relevante Trends und Fokusthemen,
die Zukunftsaussichten und Geschaftspotenziale bieten

Mehr Grip: Design steigert die Performance

Die Techniker der Hersteller suchen ständig nach Wegen, um das Design und Material von Reifen zu optimieren. Im Fokus steht eine Top-Performance von Reifen, die auch möglichst langlebig und schadstoffarm sind. Innovative Laufflächen verringern den Rollwiderstand und vermeiden unnötigen Abrieb. Neu entwickelte synthetische Kautschuke ermöglichen eine stärkere Verzahnung des Reifens mit der Straße. Die Verringerung von Rollwiderstand, Gewicht und Geräuschpegel spielt besonders für E-Autos eine entscheidende Rolle – das spart Strom und erhöht die Reichweite. Neue Maßstäbe bei der Haftung setzen ebenso Ganzjahresreifen für SUVs und Sportwagen oder Allround-Modelle für Motor- und Fahrräder, die sicheres Fahren mit Komfort und Sportlichkeit verbinden.

Runde Sache: Reifenrecycling wird effizienter

Über eine Milliarde Kraftfahrzeuge waren im Jahr 2023 weltweit zugelassen. Nachhaltige Produktions- und Verwertungsprozesse sind daher ein Fokusthema für die Reifenindustrie. Schon länger arbeitet die Branche an intelligenten Konzepten für die Entsorgung, Runderneuerung und Wiederverwertung von Altreifen. Gemeinsam mit der Forschung entwickelte Technologien ermöglichen mittlerweile das Recycling entlang der gesamten Lieferkette. Mit neuen Thermolyseanlagen lassen sich Gummi und diverse Kunststoffe effizient wiederverwerten. Rezyklate wie Polyester aus alten PET-Flaschen oder Abfällen aus der Landwirtschaft haben einen wachsenden Anteil am Reifenmaterial. Neue Modelle bestehen teilweise schon zu einem überwiegenden Teil aus recycelten Materialien. Auch im Rennsport wird die Integration nachhaltiger Reifenkomponenten beschleunigt.

Natürlich inspiriert: wachsender Anteil an Biomaterialien

Für mehr Nachhaltigkeit setzt die Reifenbranche auch vermehrt auf biologische Inhaltsstoffe. Viele Hersteller zielen langfristig auf eine Produktion von Reifen aus vollständig recycelten oder biologisch erzeugten Materialien. Schon heute erfüllen Reifen mit einem hohen Anteil an Biomaterialien die gleichen Anforderungen wie konventionelle Modelle. Unter anderem werden die Vorprodukte für synthetischen Kautschuk aus Biomasse gewonnen. Auch biologische Materialien wie Naturkautschuk, Orangenschalen und Reishülsen oder Reifeninnenlack auf Wasserbasis kommen als umweltverträgliche Komponenten zum Einsatz. Von der Natur inspiriert sind indes nicht nur Biomaterialien, sondern auch neue Reifenprofile, die mehr Komfort und leisere Fahrtgeräusche ermöglichen.

Gemeinsam für die Kreislaufwirtschaft

Für eine noch effektivere Umsetzung der Nachhaltigkeitsbestrebungen innerhalb der Branche werden auch politische Regelungen auf europäischer Ebene angestrebt. Neben anderen Organisationen verfolgt das Innovationsforum Allianz Zukunft Altreifen (AZuR) diese Absicht. Hierfür soll eine Altreifen-Resolution unterzeichnet werden. Gefordert wird unter anderem, dass alle in der EU eingesetzten Reifen auch wiederverwendet oder Neureifen möglichst nachhaltig hergestellt werden müssen.

Auch Koelnmesse setzt auf Nachhaltigkeit

Ganz auf Nachhaltigkeit setzt auch die Koelnmesse und hat dazu eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt. „Seit einem knappen Jahrzehnt nutzen wir am Messeplatz Köln bereits zahlreiche Möglichkeiten, um nachhaltig zu arbeiten. Jetzt kommen uns weitere technische Innovationen zugute, mit denen wir unser Messegelände noch klimaschonender bewirtschaften können. Nachhaltiges Messegeschäft wird so zum Treiber einer nachhaltigen Wirtschaft, in der die Koelnmesse zusätzlich zur eigenen Optimierung auch Ausstellenden hilft, ihre eigenen Klimaziele zu erreichen“, erläutert Prof. Dr. Christian Glasmacher, Mitglied der Geschäftsleitung und Geschäftsbereichsleiter Corporate Development & Sustainability, am Ende des umfassenden Erarbeitungsprozesses der Strategie. Und ergänzt: „Nature, Events und Community – in diesen drei zentralen Handlungsfeldern bündeln wir unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten. Unser Ziel ist es, mit konkreten Schritten über die reine Klimaneutralität hinauszugehen und gemeinsam eine Zukunft zu gestalten, in der Verantwortung und Innovation zu konkreten Verbesserungen führen – im sozialen Umfeld oder in der Schonung wertvoller Ressourcen.“

Vom 4. bis 6. Juni 2024 findet die Reifen-Messe THE TIRE COLOGNE statt

Bis 2028 Einsparung von 5.800 Tonnen CO2

Das Unternehmen plant unter anderem, seine Vorreiterrolle gemeinsam mit E.ON auszubauen. Ab 2028 – fünf Jahre früher als gedacht – sollen auf einem der größten innerstädtischen Messeareale der Welt jährlich 5.800 Tonnen CO2 eingespart werden. E.ON und RheinEnergie ermöglichen dazu in Kooperation eine innovative und effektive Kombination von dezentraler Erzeugung und zentraler Fernwärmeversorgung.

„Wir gehen die Verwirklichung unserer Nachhaltigkeitsziele mit einer konkreten Strategie an, die alle wirklich wesentlichen Hebel, mit denen Messegesellschaften den ökologischen Wandel vorantreiben können, optimiert. Der Energiebezug ist der wichtigste: Dafür stehen E.ON und RheinEnergie als starke Partner an unserer Seite. Gemeinsam gestalten wir eine Zukunft, in der Nachhaltigkeit und unternehmerischer Erfolg Hand in Hand gehen“, so Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH.

Auch für die Stadt Köln habe die Reduzierung von Treibhausgasen hohe Priorität, so Oberbürgermeisterin Henriette Reker. „Köln hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Dieses sehr ambitionierte Ziel werden wir nur erreichen, wenn viele konsequent und mutig handeln. Die Nachhaltigkeitsstrategie der Koelnmesse ist ein wichtiger Baustein auf unserem gemeinsamen Weg hin zur Klimaneutralität.“

(Monika Eiden)

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe DIE WIRTSCHAFT 03 / 2024

Bildquellen

  • Stand: Boulevard Nord, Halle 8: Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx
  • Fahnen, Eingang Nord: Koelnmesse GmbH/ Harald Fleissner
  • Nachhaltigkeit – Energipartnerschaft EON: Koelnmesse GmbH, Ludolf Dahmen
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Redaktion

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