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Partnerschaft für Innovation

Erfolgreiche Partnerschaften zwischen Startups und etablierten Unternehmen bringen Vorteile für beide Seiten

by Redaktion

Startups stehen meist für Kreativität und innovative Lösungen. Sie betrachten Dinge häufig aus einer anderen Perspektive und scheuen sich nicht, neue und/oder andere Wege zu gehen. Bereits etablierte Unternehmen hingegen verfügen zumeist unter anderem über viel Erfahrung und finanzielle Stabilität. Von einer Partnerschaft zwischen einem Startup und einem solchen Unternehmen profitieren also beide Parteien.

Seit 2020 besteht eine solche Partnerschaft zwischen dem Startup-Accelerator xdeck aus Köln und der Volksbank Köln Bonn. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, junge Unternehmen in ihrer frühen Entwicklungsphase zu unterstützen und gleichzeitig den etablierten Partnern Zugang zu innovativen Ideen und Technologien zu verschaffen. Im Rahmen eines Interviews geben Markus Gick von xdeck und Jürgen Neutgens von der Volksbank w Einblicke in die Entstehung und Entwicklung dieser Kooperation.

DIE WIRTSCHAFT: Herr Neutgens, wie lange besteht die Partnerschaft zwischen xdeck und der Volksbank, und was war der Hauptgrund für die Volksbank, diese Partnerschaft einzugehen?

Jürgen Neutgens: Die Partnerschaft zwischen xdeck und der Volksbank besteht seit dem 9. März 2020. Unser Hauptanliegen war es, die Innovationskraft der Region zu stärken und Startups in ihrer frühen Phase zu unterstützen. Wir haben gesehen, dass durch eine enge Zusammenarbeit mit einem Accelerator wie xdeck, der den Fokus auf Technologie und Nachhaltigkeit legt, nicht nur die Startups profitieren, sondern auch wir als Volksbank neue Impulse und innovative Ideen erhalten.

DIE WIRTSCHAFT: Herr Gick, welche Vorteile sehen Sie als Accelerator in der Partnerschaft mit einer etablierten Bank wie der Volksbank?

Markus Gick: Die Partnerschaft mit der Volksbank bringt uns viele Vorteile. Zum einen haben wir Zugang zu einem breiten Netzwerk an potenziellen Investoren und Geschäftspartnern. Zum anderen profitieren unsere Startups von der finanziellen Expertise und den Ressourcen der Volksbank und unsere Startups können ihre Technologien in Pilotprojekten in der Volksbank erproben. Gemeinsam können wir so ein starkes Ökosystem schaffen, das die Gründerszene nachhaltig unterstützt.

DIE WIRTSCHAFT: Können Sie uns einen Überblick über die Entstehungsgeschichte von xdeck geben und wie sich das Programm seit seiner Gründung entwickelt hat?

Markus Gick: xdeck wurde 2019 von Dr. Oliver Steinki und seinen FOND OF-Mitgründern ins Leben gerufen. Unsere Mission war und ist es, Early-Stage-B2B-Tech-Startups systematisch zu fördern. Wir haben bisher 74 Startups unterstützt und ein maßgeschneidertes Programm entwickelt, das zweimal jährlich für dreieinhalb Monate läuft. Wir arbeiten dabei eng mit 19 renommierten Partnerunternehmen und Wissenspartnern zusammen, die ihre Expertise in unser Programm einbringen. Ein weiterer bedeutender Schritt war die Ergänzung unseres Angebots durch den Wagniskapitalfonds xdeck ventures im Jahr 2021, mit dem wir bereits in 16 Unternehmen investiert haben.

DIE WIRTSCHAFT: Wie kommt eine Partnerschaft mit xdeck zusammen und was bedeutet das für die Volksbank?

Jürgen Neutgens, Vorstand, Volksbank Köln Bonn

Jürgen Neutgens,
Vorstand, Volksbank Köln Bonn

Jürgen Neutgens: Eine solche Partnerschaft entsteht in erster Linie, indem Vertrauen in die handelnden Personen gesetzt wird, und das hat sich bis heute in unterschiedlichen Bereichen ausgezahlt. Die Volksbank hat einerseits Know-how bei innovativen Geschäftsmodellen wie z. B. SaaS aufgebaut und wir können andererseits nunmehr über ein besseres Verständnis auf die finanziellen Bedürfnisse der Gründer individueller eingehen. Diese Erkenntnisse haben wir genutzt, um unsere eigenen digitalen Weiterentwicklungsprozesse zu stärken und so unsere Innovationskraft weiter auszubauen.

DIE WIRTSCHAFT: Wieso ist es für Gründer sinnvoll, an einem Accelerator-Programm teilzunehmen

Markus Gick: Accelerator-Programme bieten Startups viele Vorteile, die den Übergang von der Gründungsidee hin zu einem etablierten Unternehmen erleichtern. Studien zeigen, dass Startups, die an privaten Acceleratoren teilnehmen, deutlich häufiger Risikokapital erhalten und seltener scheitern. Ein wesentlicher Grund dafür ist der Zugang zu erfahrenen Mentoren und Experten. In einem privat finanzierten Accelerator wie xdeck erhalten Startups außerdem wertvolle Kontakte zu Geschäftspartnern und potenziellen Kunden, was ihre Geschäftsmöglichkeiten erheblich erweitert.

DIE WIRTSCHAFT: Wie hat die Volksbank die Initiierung des ersten xdeck-Fonds unterstützt, und welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?

Jürgen Neutgens: Die Volksbank hat den ersten xdeck-Fonds maßgeblich unterstützt, indem wir nicht nur finanziell investiert haben, sondern auch unser Netzwerk und unsere Expertise eingebracht haben. Die Zusammenarbeit war von Anfang an sehr fruchtbar und hat beiden Seiten geholfen, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und voneinander zu lernen.

DIE WIRTSCHAFT: Können Sie einige der bedeutendsten Investments aus Fonds 1 hervorheben und deren Einfluss auf die europäische Startup-Szene erläutern?

Markus Gick, Managing Partner, xdeck

Markus Gick, Managing Partner, xdeck

Markus Gick: Ein besonders bemerkenswertes Investment aus unserem ersten Fonds war das PropTech-Startup specter automation, das sich auf die Digitalisierung der Bauindustrie spezialisiert hat und bereits internationale Aufträge gewinnen konnte. Ein weiteres bedeutendes Beispiel ist Vytal, ein Startup im Bereich Nachhaltigkeitstechnologie, das mit seiner digitalen Mehrweglösung bereits über zehn Millionen Verpackungen eingespart hat. Diese Investments zeigen, dass wir mit unserem Fokus auf spezialisierte Verticals erfolgreich sind und einen nachhaltigen Beitrag zur europäischen Startup-Szene leisten.

DIE WIRTSCHAFT: Können Sie uns einen Ausblick auf Fonds 2 geben und erläutern, welche Ziele und Schwerpunkte Sie dabei verfolgen?

Markus Gick: Fonds 2 wird sich weiterhin auf Early-Stage-B2B-Tech-Startups konzentrieren mit einem besonderen Fokus auf softwarebasierte Prozessautomatisierung, künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeitstechnologien. Unser Ziel ist es, ein nachhaltig erfolgreiches Startup-Ökosystem zu schaffen, das langfristig positive Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft hat.

(Eugen Weis)

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe DIE WIRTSCHAFT 07 / 2024

Bildquellen

  • Jürgen Neutgens: Alex Weis
  • Markus Gick: Hannah Goebbels
  • annie-spratt-QckxruozjRg-unsplash: Foto von Annie Spratt auf Unsplash

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