Gerade erst hat die Stadt Köln ihren dritten Platz im aktuellen deutschlandweiten Smart City Ranking des Branchenverbands Bitkom verteidigt. Ein Grundpfeiler für diesen Erfolg wurde schon vor dreißig Jahren im Oktober 1994 gesetzt: die Gründung von NetCologne. Als regional ausgerichteter Netzanbieter startete NetCologne unmittelbar nach der Gründung damit, das Glasfasernetz für Köln zu bauen. Anschlüsse gab es zuerst nur für Unternehmen, schon bald aber auch für Privathaushalte. Bis heute hat NetCologne mehr als 30.000 Kilometer Glasfaser verlegt. Damit hat Köln eines der dichtesten Glasfasernetze im Land. Öffentliches WLAN, die Vernetzung der Schulen, ein LoRaWAN-Funknetz für Smart City Anwendungen sowie eigene lokale Rechenzentren bilden darüber hinaus die digiale Basis für die zukünftige Stadtentwicklung.
„Viele hielten den Ausbau von Glasfaser für Privathaushalte seinerzeit für überflüssig oder im besten Fall für ambitioniert. Die Stadtverantwortlichen und NetCologne hingegen fanden es zukunftsweisend. Sie sollten recht behalten. Unser exzellent ausgebautes Glasfasernetz in Köln bildet heute die digitalen Lebensadern der Stadt“, sagt NetCologne Geschäftsführer Timo von Lepel.
„Highspeed“- Internet damals und heute
Im Oktober 1994 gründeten die damalige Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke Köln AG, die Stadtsparkasse Köln und die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) gemeinsam die NetCologne Gesellschaft für Telekommunikation mbH. Erste Geschäftsführer waren Udo Pauck und Werner Hanf.
Ziel der Unternehmensgründung war es, den Ausbau der digitalen Infrastruktur für Köln selbst in die Hand zu nehmen. „Wir kümmern uns seit 30 Jahren um die digitale Daseinsvorsorge für Köln und die Region. Der zuverlässige und schnelle Zugang zum Internet ist heute nahezu genauso wichtig für eine Stadt, wie die Versorgung mit Strom und Wasser. Nicht nur für die Lebensqualität der Menschen, sondern auch für Unternehmen und zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts. Mit unserem Glasfasernetz schaffen wir die Basis für die Stadtentwicklung der Zukunft“, so Timo von Lepel.
Den eigentlichen Markteintritt vollzog NetCologne im Mai 1996. Mit 50 Mitarbeitenden bot das Unternehmen Kölnerinnen und Kölnern Telefonanschlüsse und Internetzugänge über analoge Modems mit bis zu 64 Kbit/s an (entspricht 0,064 Mbit/s). Heute surfen die Kunden von NetCologne über Glasfaser mit bis zu 1 Gbit/s durchs Netz. Rund 1.300 Mitarbeitende kümmern sich um die Kunden, das Netz und die Organisation von NetCologne.
Telefon und Internet für Köln und die Region
1998, vier Jahre nach der Gründung von NetCologne, wurde der Telekommunikationsmarkt liberalisiert und für private Anbieter geöffnet. Bereits im Dezember 1999 stellte NetCologne über 55.000 Telefonanschlüsse für ihre Kunden zur Verfügung. Zur Jahrtausendwende telefonierten rund zehn Prozent der Kölner Haushalte mit NetCologne. Hinzu kamen 34.000 Internet- und 38.000 Breitband-Kabel-Kunden.
Die ersten Schritte ins Umland machte NetCologne unmittelbar nach der Jahrtausendwende. 2000 firmierten NetErft, NetBrühl und Teleberg aus Bergisch Gladbach unter dem Dach der NetCologne. Außerdem dabei waren Pulheim, Leverkusen, Troisdorf, Sankt Augustin und Siegburg, die alle im Laufe desselben Jahres mit dem Netz von NetCologne verbunden wurden.
In den Nullerjahren waren es vor allem DSL-Anschlüsse, die die Kundenzahl von NetCologne wachsen ließen. 2006 fiel der Startschuss für das CityNetCologne –eines der schnellsten Datennetze Europas. Mit bis zu 100 Mbit/s übertraf es die schnellsten DSL-Verbindungen um mehr als das Fünffache. Um auch Mobilfunk anbieten zu können, kooperiert NetCologne seit 2007 mit der damaligen E-Plus und später mit Vodafone. 2014 startet mit HOTSPOT.KOELN das dichteste kostenfreie WLAN-Netz in Deutschland.
Heute betreut NetCologne mehr als eine halbe Million Kundenanschlüsse. Zur NetCologne Gruppe gehören neben der NetCologne auch NetAachen sowie die NetCologne IT Services. 2023 gründete NetCologne zudem die NetDüsseldorf, an der sich Ende des Jahres die Stadt Düsseldorf und die Düsseldorfer Stadtwerke mit jeweils zehn Prozent beteiligt haben.
Die Zukunft fest im Blick
Bildung ist unsere wichtigste Ressource. Als städtisches Unternehmen sorgte NetCologne bereits 1999 dafür, dass Schulen in städtischer Trägerschaft kostenlosen Internetzugang erhalten. Heute sind über 600 Schulen in Köln und der Region an das Netz von NetCologne angeschlossen. Alle 265 Kölner Schulen verfügen über einen Glasfaseranschluss sowie eine umfassende WLAN-Infrastruktur für das digitale Klassenzimmer. Der technische Support wird im Auftrag der Stadt Köln über die NetCologne IT Services bereitgestellt und alle Schulen verfügen über einen kostenfreien Gigabitanschluss.
„Wir verstehen die digitale Teilhabe aller als eine unserer zentralen Aufgaben, deshalb investieren wir jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag in den Ausbau unseres Glasfasernetzes“, sagt Dr. Claus van der Velden, kaufmännischer Geschäftsführer der NetCologne. Aktuell können drei von fünf Kölnerinnen und Kölner mit Glasfaser surfen. Bis 2028 werden über 80 Prozent des Stadtgebiets mit Glasfaser ausgebaut sein. Das Ziel ist, Köln flächendeckend mit zukunftsfähiger Glasfaser zu versorgen.
„Bei unserer Gründung war das Internet noch Neuland. Heute ist die Digitalisierung eines der dringenden Zukunftsthemen unserer Zeit. Gleiches gilt für das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Im letzten Monat haben wir das erste nachhaltige Rechenzentrum für Köln eröffnet. Und seit 2022 arbeiten wir TÜV-zertifiziert klimaneutral und unterstützen die Klimaziele der Stadt Köln. So haben wir auch nach 30 Jahren die Zukunft fest im Blick, um die richtigen Entscheidungen für morgen zu treffen“, resümiert van der Velden.
Bildquellen
- Timo von Lepel und Dr. Claus van der Velden: NetCologne Gesellschaft für Telekommunikation mbH