Familienunternehmer sind das Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft. Nachhaltigkeit, Standorttreue und Verantwortung zeichnen den familiengeführten Mittelstand aus. Ob in Krisenzeiten als Fels in der Brandung für Arbeits- und Ausbildungsplätze, ob als Innovationstreiber oder Hidden Champion mit Weltgeltung – mit den deutschen Familienunternehmen verbinden sich Wohlstand und Wirtschaftskraft in Deutschland.
Um die Überlebensbedingungen für das Erfolgsmodell Familienunternehmer zu erhalten, brauchte und braucht es eine starke Stimme. Eine starke Stimme, die maßgeblich dazu beigetragen hat, die soziale Marktwirtschaft zum Erfolg zu führen, und die auch zukünftig – gegen alle Widerstände – für einen klaren ordnungspolitischen Kurs steht. Eine starke Stimme, die für Werte wie Freiheit, Eigentum, Wettbewerb und Verantwortung in Wirtschaft und Gesellschaft eintritt.
Diese starke Stimme ist der Verband DIE FAMILIENUNTERNEHMER mit seinen 16 Landesverbänden. Regelmäßig treffen sich die Mitglieder zum Austausch und zur Diskussion über Herausforderungen und politische Weichenstellungen oder sind vor Ort aktiv.
Seit 75 Jahren für Wohlstand und Wirtschaftskraft aktiv
2024 feiern DIE FAMILIENUNTERNEHMER Jubiläum. Vor 75 Jahren wurde der Verband (damals als Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer) in Wiesbaden gegründet. Ein kleiner Rückblick:
Im Jahr 1949 schließen sich 80 Unternehmerfamilien zur Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer (ASU) zusammen. Ludwig Erhard und seine soziale Marktwirtschaft brauchen Rückendeckung. Teile der Industrie wollen zurück zu den kartellierten Strukturen der Vorkriegszeit.
In den 1950er-Jahren setzt die ASU gemeinsam mit Ludwig Erhard das künftige Grundgesetz der sozialen Marktwirtschaft, das „Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen“ (GWB), durch. Eigentum, Wettbewerb und Verantwortung werden tragende Säulen des Wirtschaftswunders.
In den 1960er-Jahren wird Erhard Kanzler, und dies, obwohl er die nicht nachhaltige Rentenpolitik des Altkanzlers Adenauer gut begründet angezweifelt hatte. Die ASU frohlockt. „Ich wünschte, ich hätte es mehr mit Leuten Ihrer geistigen Haltung zu tun, dann wäre das alles für mich viel einfacher“, sagt er zu ASU-Mitgliedern.
In den 1970er-Jahren erleidet die Weltwirtschaft zwei Ölpreis-Schocks. Die SPD-geführten Bundesregierungen reagieren keynesianisch mit mehreren Konjunktur- und Ausgabenprogrammen. Die ASU sieht das kritisch. Die Schuldenlast für die zukünftigen Generationen birgt Gefahren. So steht auch die Jahresversammlung zum 30-jährigen Bestehen 1979 unter dem Motto „Weniger Staat – mehr Selbständigkeit“.
In den 1980er-Jahren formieren sich „Die Grünen“ in der Politik. Die Konjunktur flacht ab. Die ASU kämpft weiter gegen die ausufernde Staatsverschuldung. ASU-Präsident Martin Leicht fordert 1982 von Otto Graf Lambsdorff, die Koalition mit den Sozialdemokraten „… statt eines Schreckens ohne Ende“ aufzukündigen. Sechs Monate später zerbricht die Koalition aus SPD und FDP.
Die 1990er-Jahre: Das Jahrzehnt steht im Zeichen der Wiedervereinigung. Der Verband sieht die Chancen und gründet zwei Monate nach dem Mauerfall eine erste Kontaktbörse für DDR-Bürger. Er setzt sich gegenüber der Treuhandanstalt für das Prinzip „Rückgabe vor Privatisierung“ und für eine möglichst zügige Privatisierung der DDR-Staatsbetriebe ein. Der Verband gerät in Konflikt mit Kanzler Helmut Kohl, der immer wieder von marktwirtschaftlichen Prinzipien abrückt. Bundespräsident Roman Herzog dagegen nimmt den Verband auf einer ASU-Jahresversammlung als „Herzstück der sozialen Marktwirtschaft“ in Schutz.
Die 2000er-Jahre: Die dotcom-Blase platzt. Der Verband bleibt dabei: Unternehmerisches Handeln folgt langfristig altbewährten Regeln – auch auf neuen Wegen. „Wer glaubt, der Staat hätte die Aufgabe, eine Art Oberbetreuer zu sein, der entmündigt die Menschen von Anfang an und hat ein falsches Verständnis von ihnen“, sagt CDU-Bundesvorsitzende Angela Merkel auf der ASU-Jahresversammlung in Stuttgart. Unter dem Motto „Auf die Verpackung schreiben, was drin ist“ wird aus der ASU 2007 DIE FAMILIENUNTERNEHMER.
Die 2010er-Jahre: 2012 und 2013 verhindern DIE FAMILIENUNTERNEHMER in einer bis dato beispiellosen Kampagne die von Rot und Grün geplante Wiederbelebung einer Vermögensbesteuerung. Unter dem Motto „DAS WIR IN WIRTSCHAFT“ feiert der Verband im Jahr 2019 sein 70-jähriges Verbandsjubiläum. Mit dem „Nationalen Fitness-Programm“ stellt der Verband eigene strategische Leitlinien für eine wettbewerbsfähige Wirtschaftspolitik auf und stellt sich damit gegen die wettbewerbsschädliche Industriepolitik des Bundeswirtschaftsministers Peter Altmaier.
Die 2020er-Jahre: Im Superwahljahr 2021 machte der Verband die Politik mit seiner Kampagne „Vermögensteuer ist Mittelstandsbremse“ darauf aufmerksam, dass nachhaltiges Wachstum der Weg aus der Krise ist. Mit vollem Erfolg: Nein zu Steuererhöhungen. Nein zu einer Vermögensteuer. Nein zu Rot-Rot-Grün.
Vom 24. bis zum 26. April 2024 feiern DIE FAMILIENUNTERNEHMER ihr 75-jähriges Jubiläum am Gründungsort des Verbandes, in Wiesbaden. Der Verband bleibt zuversichtlich, auch in Zukunft erfolgreich für das Familienunternehmertum in Deutschland und damit für den wirtschaftlichen Erfolg sowie den Wohlstand aller in Deutschland arbeiten zu können.
DIE FAMILIENUNTERNEHMER verstehen sich als politische Interessenvertretung für mehr als 180.000 Familienunternehmer. Über alle Branchen betrachtet, beschäftigen die Familienunternehmer in Deutschland über acht Millionen Mitarbeiter und erwirtschaften jährlich einen Umsatz in Höhe von 1.700 Milliarden Euro. Für Nordrhein-Westfalen setzt sich speziell der Regionalkreis Metropolregion Köln Bonn mit seinem Regionalvorsitzenden Frank Oelschläger für Familienunternehmer ein. W
(Monika Eiden)
Bildquellen
- Anne Großmann Fotografie: Die Familienunternehmer e.V. / Anne Großmann Fotografie
- Ziegs Reker Oelschläger: Ingrun Sauer / DIE FAMILIENUNTERNEHMER