Nach zwei Jahren Corona konnten die Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) bei den Fahrgastzahlen für das Jahr 2022 einen deutlichen Trend nach oben vermelden. Insgesamt waren 236,1 Millionen Menschen mit Bus und Bahn unterwegs. Gegenüber 2021 stellt dies ein Plus von 64,4 Millionen oder umgerechnet 37,5 Prozent dar.
Die KVB führt diese, auch im Rahmen der Mobilitätswende, insgesamt positive Entwicklung in erster Linie auf die Lockerungen der durch Corona bedingten Einschränkungen zurück. Zudem hat das 9-Euro-Ticket, mit welchem die Menschen im letzten Sommer drei Monate lang vergünstigt mit dem ÖPNV fahren konnten, diesen Effekt verstärkt.
Aktuell liegt die Auslastung der Fahrzeuge, im Vergleich zu 2019, durchschnittlich bei ca. 80 bis 90 Prozent. Damals verzeichnete die KVB eine Rekordzahl von 286 Millionen Fahrgästen. „Wir freuen uns sehr, dass die Menschen nach und nach wieder zu uns zurückkehren“, so KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks. „Wir haben Köln in der Pandemie mobil gehalten, und wir werden weiterhin mit ganzer Kraft daran arbeiten, die Mobilitätswende in Köln und der Region mit unserem Beitrag voranzutreiben.“
Diese positive Entwicklung spiegelt sich jedoch nicht in den Fahrgeldeinnahmen wider. Hier sanken die Verkehrserlöse nämlich um 17,7 Millionen Euro auf 201,9 Millionen Euro. Wobei erwähnt werden muss, dass die durch die Einführung des 9-Euro-Tickets entgangenen Einnahmen ebenso wie die durch die Pandemie bedingten Ausfälle durch staatliche Zuschüsse aus dem ÖPNV-Rettungsschirm ausgeglichen wurden.
Trotzdem waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch 2022 noch zu spüren, wenn auch geringer. Dazu kamen nun die Folgen des Krieges in der Ukraine und der enorme Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise und die damit verbundene Rekordinflation. Und auch die ständig angespannte Personalsituation hatte und hat Auswirkungen.
„Insgesamt war 2022 erneut ein herausforderndes Jahr für die Kölner Verkehrs-Betriebe“, erklärt Stefanie Haaks. „Es waren schwierige Rahmenbedingungen, unter denen unser Unternehmen alle Anstrengungen unternommen hat, seinen Platz als der zentrale Mobilitätsdienstleister und einer der größten Arbeitgeber in Köln und der Region zu behaupten und zu stärken.
Und diese Herausforderung hält, denn eine Verbesserung hinsichtlich Preissteigerung, Zuverlässigkeit bei Vertragspartnern, Materialverfügbarkeit, Inflationsentwicklung etc. zeichnet sich m. E. nicht ab“, so Haaks weiter.
Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks, die seit 1. März 2019 an der Spitze der KVB steht, wurde gerade erst für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Der Aufsichtsrat beschloss Mitte März einstimmig, den bestehenden Vertrag mit der 56-jährigen Haaks, der Ende Februar 2024 ausgelaufen wäre, bis Ende Februar 2029 zu verlängern.
Die nächsten Jahre werden wichtige Aufgaben auf das Kölner Verkehrsunternehmen zukommen. Auf der Agenda stehen unter anderem die Behebung des Personalmangels, der geplante Ausbau des Streckennetzes sowie die Erneuerung der Fahrzeugflotte. „Ich freue mich sehr über das Vertrauen in meine Arbeit, die ich mit aller Kraft und einer tollen Mannschaft im Rücken weiterführen werde“, so Haaks.
Neben den gestiegenen Fahrgastzahlen kann die Kölner Verkehrs-Betriebe AG im Jahr 2022 noch einige weitere positive Entwicklungen verbuchen:
(Monika Eiden)
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