Ende September hat die Bundesvereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure e. V. den renommierten „Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr“ verliehen. Dabei erreichte das stau- und schadstoffreduzierende Verkehrsleitsystem der Koelnmesse Platz zwei in der Kategorie „Innovation/Digitalisierung“. Das Projekt der Koelnmesse zur Digitalisierung des Verkehrsmanagements war einer von 40 eingereichten Beiträgen. Verliehen wurde der unter Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministers Dr. Volker Wissing MdB stehende Preis am 29. September 2023 in Hannover.
Messechef Gerald Böse freut sich über die Auszeichnung: „Die Ehrung bestätigt uns in unserem großen Ziel, die Logistikprozesse bei der Koelnmesse nachhaltig zu optimieren und die Chancen der Digitalisierung konsequent zu nutzen.“ Dass die Koelnmesse die bisher einzige Messegesellschaft ist, die mit solch einem hohen Grad der Digitalisierung die enge Verzahnung von Logistikmanagement und Verkehrssteuerung in Echtzeit realisieren konnte, erfüllt ihn mit Stolz: „Das ist ein wahrer Meilenstein auf unserem Weg zu einem nachhaltigen Marktplatz. Darauf sind wir stolz!“
Bereits 2018 begann die Koelnmesse, den Plan, den Verkehr rund um das Messegelände neu zu regeln, umzusetzen. Ziel war es, Erreichbarkeit, Nachhaltigkeit sowie die Effizienz bei der Abwicklung des Messeverkehrs in Köln zu verbessern. Dabei werden unterschiedliche Maßnahmen eingesetzt, um tiefgreifende nachhaltige Effekte zu erreichen. So werden eine KI-basierte Verkehrslenkung per Navigations-App „NUNAV“, digitalisierte Verkehrsinformationssysteme sowie das dynamische Logistikmanagement „eSlot“ miteinander verknüpft. Sie werden so eng verzahnt, dass sie reibungslos ineinandergreifen.
Ein zentraler Baustein ist dabei das Logistikmanagementsystem eSlot. Dieses wird seit 2022 flächendeckend eingesetzt und ermöglicht die digitale Abwicklung der Logistikprozesse für Lieferanten sowie Kundinnen und Kunden. Mit eSlot ist es möglich, bereits im Vorfeld den gesamten Logistikverkehr bei der Koelnmesse in Deutz zu koordinieren. Sind die Fahrzeuge einmal angemeldet, werden diese direkt an die genaue Be- und Entladestation geleitet. Auf diese Weise kommen Spediteure, Logistiker sowie Ausstellerinnen und Aussteller der Koelnmesse schneller und pünktlich an. Außerdem werden so Staus in Köln verringert und damit auch weniger CO2-Emissionen produziert. Alles in allem sorgt die Maßnahme somit für bessere Luft. Die Koelnmesse konnte mit eSlot bereits das Finale des Sustainable Development Award des UFI des weltweiten Verbandes in der Veranstaltungswirtschaft erreichen.
Im Rahmen des Green-City-Masterplans wurden das Gesamtkonzept sowie die einzelnen Maßnahmen mit der Stadt Köln abgestimmt. Zudem wird das Projekt vom BMDV, Bundesministerium für Digitales und Verkehr, im Rahmen der „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ unterstützt und gefördert.
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe DIE WIRTSCHAFT 07.2023
Bildquellen
- Zufahrt E-Slot, Clevischer Ring, Digitales Verkehrssystem: Koelnmesse/Thomas Krohm