Die Stadt Köln hat die Auswertung der Kölner Arbeitsmarktdaten für das Jahr 2022 vorgelegt. Den Zahlen ist zu entnehmen, dass sich der Arbeitsmarkt in Köln im Vorjahr größtenteils von den negativen Auswirkungen der Coronapandemie erholt hat. Wie auch schon 2021 entwickelten sich die Beschäftigungs- sowie Arbeitslosenzahlen weiterhin positiv. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote sank im Jahr 2022 von 9,3 auf 8,6 Prozent. Als Grundlage für die Auswertung dienten die Statistiken der Bundesagentur für Arbeit.
Bereits zur Jahresmitte 2021 hatte die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Köln wieder das Niveau von vor der Coronakrise erreicht. Im vergangenen Jahr ist sie weiter gestiegen: Mitte des Jahres 2022 standen bereits 15.200 mehr Arbeitsplätze, insgesamt 606.600, als im Vorjahr zur Verfügung. Dies entspricht einem Plus von 2,6 Prozent. Ende September 2022 konnte dann mit 613.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ein neuer Beschäftigungsrekord erreicht werden.
Vor allem im Dienstleistungssektor erhöhte sich die Zahl der Arbeitsplätze deutlich. So gab es im Bereich „Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben; Unternehmensberatung“ einen Anstieg von 11,3 Prozent, was 3.200 Arbeitsplätzen entspricht. Auch die Gastronomie konnte ein Plus von 14,3 Prozent oder 2.000 Stellen vermelden. Ebenfalls einen Anstieg verzeichnete der Sektor Dienstleistungen der Informationstechnologie. Hier gab es 1.900 oder 7,3 Prozent mehr Stellen. Und im Gesundheits- und Sozialwesen gab es einen Anstieg von 1.700 Stellen. Das entspricht einem Plus von 2,2 Prozent. Auch das Baugewerbe innerhalb des Produktionssektors erreichte mit 1.500 Stellen oder 8,8 Prozent eine deutliche Steigerung.
Was die Arbeitslosigkeit in Köln angeht, hatte diese im Jahr 2021 noch zugenommen. Im Jahresdurchschnitt 2022 ist sie jedoch wieder deutlich zurückgegangen. So sank die Zahl der Arbeitslosen gegenüber 2021 merklich um rund 4.500 Personen auf 52.000. Das ist ein Anstieg von 8 Prozent. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote sank damit von 9,3 auf 8,6 Prozent. Die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten in Köln hat allerdings mit 0,8 Prozent leicht zugenommen. Noch mehr zugenommen hat die Zahl der Personen, die eine geringfügig entlohnte Beschäftigung als Nebenjob zusätzlich zu ihrer Hauptbeschäftigung ausüben. Hier beträgt der Anstieg sogar 7,8 Prozent, was 3.700 Personen entspricht.
Während die Arbeitslosenquote zurückgegangen ist, ist die Zahl der offenen Stellen leicht gestiegen. So standen im Jahr 2022 18.000 offene Stellen in Köln zur Verfügung. Das sind 360 mehr als noch im Jahr 2021 und entspricht einer Steigerung von zwei Prozent.
Die Kurzarbeit, bezogen auf die Pandemieentwicklung, ging im Vorjahr weiter zurück. Aufgrund der durch den Krieg in der Ukraine ausgelösten Probleme bei der Produktion und der Lieferengpässe wirkt die Kurzarbeit jedoch weiterhin stabilisierend. Dies gilt vor allem für die Industrie, wo beispielsweise im Maschinenbau 11,4 Prozent der Arbeitsplätze abgebaut wurden und so rund 800 Mitarbeiter ihre Jobs verloren.
Auf das gesamte Jahr 2022 betrachtet, wurden in Köln 1.235 neue Anträge für 15.562 Arbeitnehmer auf Kurzarbeitergeld gestellt. 2021 stellten Kölner Unternehmen noch 3.231 Anträge für 45.077 Beschäftigte auf Kurzarbeitergeld. Das ist ein deutlicher Rückgang von fünf auf drei Prozent aller Arbeitnehmer.
Zu den Zahlen äußerte sich Andree Haack, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Wirtschaft, Digitalisierung und Regionales der Stadt Köln, wie folgt: „Die jetzt vorgelegten Zahlen zeigen deutlich, dass Köln nicht nur ein attraktiver, sondern auch ein resilienter Wirtschaftsstandort ist, der auch aus längeren Krisen gestärkt hervorgehen kann.“
(Monika Eiden)
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe DIE WIRTSCHAFT 04.2023
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