Finanzen & Märkte

Kliniken der Stadt Köln: Mit Krankheit in die Miesen

Die Kliniken der Stadt Köln fahren Jahr für Jahr ein negatives Ergebnis ein. Über 55 Millionen Euro minus stehen in der Bilanz des Jahres 2021. Kein Wunder also, dass es Anfang des Jahres ein erneutes Empören von Politik, Verwaltung und den Kölner Medien gab – denn mit der Veröffentlichung der Finanzsituation der städtischen Krankenhäuser wurden die hohen Verluste der vergangenen Jahre fortgeschrieben.

Wie es um die finanzielle Situation der städtischen Krankenhäuser bestellt ist, ist seit vielen Jahren hinlänglich bekannt. Den Kliniken in Holweide, Merheim sowie dem Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße gelang es nicht, den Hebel umzulegen und für eine Trendwende zu sorgen.

Wie auch? In den vergangenen Jahren fehlte es von allen Seiten an Impulsen und Ideen, um die Verlustspirale zu durchbrechen. Die positiven Ergebnisse längst vergangener Tage wurden teuer erkauft – durch den Abbau von Personal und Betten. Leider kann so ein Patientenbett nur einmal abgebaut werden. Entsprechend konnte es mit diesem Weg nicht mehr gelingen, den roten Zahlen auszuweichen.

Demotivation und hohe Fluktuation bei den Kliniken der Stadt Köln

Und es wird auch in Zukunft nicht einfacher. Das seit Corona hoffnungslos überlastete Pflegepersonal fordert zu Recht deutliche Gehaltsanpassungen. Aber die Forderungen von Chefärzten und dem Pflegepersonal werden nicht gehört. Die Folge: Demotivation und hohe Fluktuation sind die Auswirkungen des Missmanagements. Die zermürbenden Zustände für das Personal, das seit Jahren alleingelassen wird, bedürfen einer hohen Motivation seitens des Managements. Die Frage stellt sich, ob das gewährleistet werden kann. Denn dann müsste es eine starke Führung der Kliniken geben, die eng mit den Mitarbeitern zusammenarbeitet.

Man kann davon ausgehen, dass sich auch mit der aktuellen Aufforderung an die neu eingesetzte Geschäftsführung der Kliniken, ein umfassendes Konzept vorzulegen, nichts Grundsätzliches ändern wird. Denn hier müsste ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept erarbeitet werden, das die volle Unterstützung der Politik erhält und die Mitarbeiter einbezieht. Umso richtiger ist es, dass nun Oberbürgermeisterin Henriette Reker einen Rettungsplan fordert. 500 Millionen Euro Budget wären notwendig, um die Kliniken zukunftsfähig auszurichten und damit Köln als Medizinstandort für Bürger und Spezialisierungen zu entwickeln.

Koelnmesse kommt gut voran

Die zukünftige Messe-, Kongress- und Eventlocation Confex stärkt die Koelnmesse.

Während also auf der einen Seite die Krankenhäuser – nicht nur die städtischen, sondern auch Unikliniken und die Krankenhäuser weiterer Träger – sich schwertun, kommt die Koelnmesse nach dem Lockdown durch die Coronapandemie gut voran. Was das eine mit dem anderen zu tun hat?

Nun, in den vergangenen Monaten hat die international renommierte Koelnmesse ein wichtiges Etappenziel bei einem der ambitioniertesten Bauprojekte in ihrer Geschichte erreicht: Am 21. November 2022 feierten die stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen Mona Neubaur, Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Koelnmesse-Geschäftsführer Gerald Böse mit Politik, Wirtschaft und vielen am Bau Beteiligten Richtfest für das neue Confex. Die zukünftige Messe-, Kongress- und Eventlocation stärkt die Koelnmesse als internationalen Industrie- und Handelstreffpunkt sowie als Wirtschaftsfaktor für die Metropole und die Region.

Das neue Confex schließt eine Lücke

Mit dem neuen Confex-Konferenzzentrum ist die Stadt erstmals in der Lage, über 6.000 Kongressgäste an einem Ort zusammenzubringen. Das Confex kann dabei durchaus als ein flexibler, vollständig digitalisierter Raum gesehen werden, der Live- und hybride Events auf weltweitem Spitzenniveau erlaubt. Und gerade medizinische Fachkongresse mit internationaler Ausrichtung finden mit dem Confex, das im kommenden Jahr eröffnet, die optimale Größe vor.

Im Bereich der Medizinkongresse steckt viel Potenzial. In gleicher Weise wird aller Wahrscheinlichkeit nach der Medizintourismus in Zukunft ein noch wichtigeres Standbein für die Destination Köln sein. Patienten, ob nun wohlhabende Scheichs und ihr Anhang oder Medizintouristen aus allen Teilen der Erde, werden dabei nicht nur die medizinische Güte Kölns zu schätzen wissen, sondern auch Köln als Kulturstandort, Wirtschaftsfaktor und lebendige Stadt.

(Heribert Eiden)

 

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