Die Jobsuche geht heutzutage mehrheitlich digital vonstatten. Kommt es allerdings zum Vorstellungsgespräch, zählt der gesunde Menschenverstand – und ein gut vorbereiteter Fragenkatalog.
Die ausgeschriebene Stelle finden Jobsuchende meist auf mehreren Webseiten, der erste Kontakt zum potentiellen neuen Arbeitgeber wird per E-Mail geknüpft. Es sei denn, das inserierende Unternehmen besteht auf die Einreichung von schriftlichen Unterlagen. Wer nach einem neuen Job in einer bestimmten Region Ausschau hält, der schränkt seine Suche ein und sucht zum Beispiel nach Stellenangebote in Köln.
Das Bewerbungsschreiben, der Lebenslauf und Zeugnisse sind eingescannt und werden als Dateianhang der Personalabteilung gemailt. Auch die Antwort wird per Mail kommen. Sinngemäß wird es dort heißen, dass man sich für Ihre Bewerbung und das damit verbundene Interesse am Unternehmen bedankt. Eine zweite Mail ist entweder eine Absage, oder aber die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.
Der Bewerber ist in der Bringschuld
Jetzt wird es ernst, und zwar in der realen Welt. Bewerber und Personaler sitzen sich gegenüber, der Zuständige für HR, also Human Resources, blättert in den Bewerbungsunterlagen, sucht nach Lücken im Lebenslauf und fragt eventuell nach Gründen dafür. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Bewerber in der Bringschuld. Er will den Job, das suchende Unternehmen hat die Auswahl – meist zwischen 50 oder gar 100 Bewerbern.
Das Gespräch läuft im Small-Talk-Modus weiter, die üblichen Dinge wie Geld, Urlaubsanspruch, etwaige Boni sind weitestehend geklärt, da kommt vom Personalmann die Frage: „Haben Sie denn noch irgendwelche Fragen?“ Wer hier jetzt den Kopf schüttelt und meint (und sagt das auch), es ist ja alles geklärt, der kickt sich in null Komma nichts aus dem Kreis der Stellenaspiranten.
Den richtigen Fragen folgen aufschlussreiche Antworten
Mit der simplen Frage „Warum ist die Stelle denn vakant?“ erfährt der Bewerber, dass es sich um eine neue Stelle handelt, oder dass der Vorgänger befördert wurde (nicht schlecht im Hinblick auf die Karriere im Haus). Es kann ebenso gut sein, dass vorgegebene Ziele mit dem Team und dem Etat nicht zu erreichen sind. Dann sollten Sie einen Fallschirm mitbringen, denn Sie landen auf einem Schleudersitz. Das müssten Sie allerdings schon im Vorfeld recherchiert haben.
„Was wurde aus Mitarbeitern, die in dieser Abteilung tätig waren?“ Eine fiese Frage an den Personaler, die Ihnen wichtige Erkenntnisse bringt. Eine mögliche Antwort wäre, dass viele noch im Unternehmen, aber in anderen Positionen tätig sind. Was auf eine gute Unternehmenskultur schließen lässt. Oder haben gewechselt, für mehr Personalverantwortung, oder zu einem Global Player mit weitreichenden Befugnissen. Es könnten aber auch Lebensläufe geschildert werden von denen, die nicht im Frieden gegangen sind.