Steuer-Tipps

Fünf Tipps, um die Steuererklärung entspannt zu erledigen

Ob Einkommensteuererklärung oder die steuerlichen Angelegenheiten von Selbständigen und Unternehmern – die Steuererklärung ist ein rotes Tuch für viele Menschen. Und nicht jeder kann oder möchte alles an einen Steuerberater auslagern. Wir haben fünf Tipps zusammengestellt, wie Steuerangelegenheiten dennoch möglichst entspannt und schnell erledigt werden können.

1. Steuerordner statt Zettelkasten

Eine wichtige Grundlage jeder Steuererklärung sind die zugehörigen Belege. Damit der Aufwand überschaubar bleibt, wenn die Frist vom Finanzamt näher rückt, heißt es, das gesamte Jahr über eine gewisse Disziplin an den Tag zu legen und Belege stets zeitnah und strukturiert abzulegen. Für die Einkommensteuererklärung spielen dabei vor allem Belege zu Reisekosten, Spenden, Kosten für Arbeitsmittel bzw. Werbungskosten, Handwerkerkosten, Sonderausgaben, außergewöhnliche Belastungen sowie gegebenenfalls Kosten für die Kinderbetreuung eine wichtige Rolle.

Mittlerweile werden Belege zwar nur noch selten vom Finanzamt eingefordert, doch wer Rechnungen und Quittungen aufhebt, hat die Zahlen für absetzbare Ausgaben sofort griffbereit und kommt nicht in Verlegenheit, wenn das Finanzamt doch einmal einen Nachweis verlangt.

In den Steuerordner können zudem nicht nur die Belege wandern, sondern auch die Daten, die es für die Anfertigung jeder Steuererklärung braucht. Dazu gehören:

  • Steueridentifikationsnummer
  • Bankdaten
  • Anzahl der Arbeitstage
  • Wegstrecken zur Arbeit
  • Lohnbescheinigungen

2. Tools und Software nutzen

Eine passende Software kann beim Erstellen der Steuererklärung sehr hilfreich sein. Mit Elster stellt die Finanzverwaltung eine kostenlose Software bereit. In diese können Daten, die dem Finanzamt vorliegen, direkt übernommen werden. Darüber hinaus sind nach der ersten Nutzung der Elster-Software in den Folgejahren wiederkehrende Daten wie Bankverbindung und Anschrift bereits hinterlegt und man spart sich die erneute Eingabe.

Neben Elster gibt es kommerzielle Anbieter für Steuersoftware zur Vereinfachung der Steuererklärung, die praktische Anwendungen bieten, die über das Können von Elster hinausgehen. Viele dieser Steuerprogramme sind deutlich nutzerfreundlicher als Elster und intuitiv bedienbar. Oft funktionieren sie über einen Frage-Antwort-Mechanismus. Darüber hinaus halten die Programme Steuerspartipps parat und sind ebenso wie Elster immer auf dem neuesten Stand, was das Steuerrecht angeht, so dass man sich nicht jedes Jahr eigenständig über Neuerungen informieren muss.

3. Eile mit Weile

Unliebsame Aufgaben sollen meist so schnell wie möglich erledigt werden. Und manch ein Programm für die Steuererklärung verspricht, binnen weniger Minuten kann alles abgehakt sein. Doch es ist wichtig, ausreichend Zeit für das Ausfüllen der Formulare einzuplanen und systematisch vorzugehen. Auf diese Weise lassen sich Fehler vermeiden und die Gefahr, absetzbare Ausgaben zu vergessen, ist geringer. Ein sorgfältiges Ausfüllen der Steuererklärung führt im Idealfall zu einer höheren Rückerstattung oder geringeren Nachzahlungen. Ist alles ausgefüllt, bietet es sich an, die Steuererklärung nicht sofort abzuschicken, sondern mit etwas zeitlichem Abstand noch einmal alles zu prüfen und sicherzustellen, dass nichts übersehen wurde.

4. Rechtzeitig reagieren bei nahenden Fristen

Für die Abgabe von Steuerformularen gibt es bestimmte Fristen. Wer diese nicht einhält, muss mit Strafgebühren oder anderen Folgen rechnen. Zeichnet sich ab, dass man mit der Anfertigung der Steuererklärung in zeitliche Bedrängnis kommt, heißt es, rechtzeitig zu reagieren und eine Fristverlängerung zu beantragen, um Strafmaßnahmen vorzubeugen. Der Antrag auf Verlängerung kann formlos beim zuständigen Finanzamt erfolgen. Allerdings wird eine Fristverlängerung vom Finanzamt in der Regel nur eingeräumt, wenn nachweisbar ein triftiger Grund vorliegt.

5. Lohnsteuerhilfeverein als günstige Alternative

Wer so gar keine Zeit und Lust hat, sich um seine Steuererklärung zu kümmern, der findet Unterstützung beim Lohnsteuerhilfeverein. Dieser ist eine günstige Alternative zum Steuerberater. Allerdings muss man beim Lohnsteuerhilfeverein Mitglied werden, um die Leistungen in Anspruch nehmen zu können. Der Jahresbeitrag ist dabei in der Regel einkommensabhängig und kann wiederum ganz oder teilweise von der Steuer abgesetzt werden. Der Lohnsteuerhilfeverein ist jedoch Arbeitnehmern und Rentnern vorbehalten. Selbständige und Unternehmen können das Angebot nicht nutzen.

 

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