Wer braucht schon eine echte Kamera, wenn das Smartphone ohnehin immer dabei ist? Diese Devise scheint nicht mehr ganz zu stimmen, denn im Mai 2017 legte der Fotografie-Markt erstaunlich starke Zahlen auf. Und dafür gibt es gute Gründe.
Auf und ab: Kameramarkt endlich wieder im Aufwind
Eine Zeit lang sah es so aus, als wäre das Ende des echten Fotoapparats gekommen. Smartphones wurden (und werden) mit immer besseren Linsen ausgestattet und haben ein solches Niveau erreicht, dass die Unterschiede nur noch für professionelle Fotografen von Belang sind. Als Folge verzeichneten die Hersteller von Systemkameras rückläufige Zahlen – doch dieser Trend kehrte sich inzwischen wieder um.
So wurden im Mai 2017 etwa ein Drittel mehr japanische Digitalkameras verkauft als im Vorjahreszeitraum. Erstaunlich dabei: Für die starken Zahlen war vor allem die europäische und amerikanische Kundschaft verantwortlich, während es in Asien kaum voranging.
Einen nicht unerheblichen Anteil an diesem Comeback hat der Online-Handel. Dieser ist mit großen Shops stark aufgestellt und spielt alle bekannten Stärken des eCommerce aus: Wettbewerbsfähige Preise kombiniert mit einer Auswahl, die man im stationären Handel vergeblich sucht, und einer großen Reichweite, die die gesamte Zielgruppe (und darüber hinaus) umfasst. Die Fähigkeiten der Digitalisierung scheinen also auch den Kameramarkt zu beflügeln. Dank dieser Kombination dürften die vorhandenen Stärken von DSLR-, Kompakt- und Systemkameras wieder stärker in den Mittelpunkt rücken und Foto-Fans zum Kauf animieren.
Blick auf die Details: Profi-Produkte für Fotografie immer beliebter
Es ist also von einer Erholung die Rede und die Zahlen bestätigen das. Dennoch sind die Effekte der Smartphone-Konkurrenz weiterhin spürbar und haben die Hersteller zu einem Strategiewechsel gezwungen. Dieser betrifft in erster Linie die Kompaktknipsen, deren Qualität kaum besser ist als die moderner Smartphone-Kameras. Als Konsequenz scheinen die Kompakten tatsächlich ein aussterbendes Exemplar zu sein. Nicht aber die hochpreisigen High-End-Produkte, deren Fähigkeiten bei gekonntem Einsatz unerreicht sind.
Auch hierbei spielt die digitale Welt eine Rolle. Denn insgesamt ist der Hang zu Fotos durch die sozialen Netzwerke viel größer geworden. Und angesichts der Foto-Flut, die dort jeden Tag hochgeladen wird, ist es umso schwerer, mit den eigenen Fotos herauszuragen. Mit einer DSLR und dem notwendigen Know-how ist dies jedoch möglich, und zwar bereits mit guten Mittelklasse-Modellen wie der Canon EOS 80D – und die steigende Bandbreite beschleunigt diesen Trend noch.