Die Wohnbaubranche stagniert enorm, viele Bauvorhaben wurden unterbrochen. Köln ist laut einer aktuellen Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft auf Platz 14 der teuersten Städte Deutschlands – vor allem wegen der Wohnkosten. So fragen wir die Stadt Köln: Was wird in puncto Wohnbau in Köln getan, um den Wohnungsmarkt zu entspannen?
Die Stadt Köln stellt drei zentrale Punkte in den Fokus: das Maßnahmenpaket „Wohnungsbau stärken“, die Neuaufstellung des Kölner Wohnbündnisses und das Wohnbauforum. Die schwierige Situation auf dem Wohnungsmarkt sei im Kölner Wohnungsbauforum im Juni 2023 erörtert worden und die Verwaltung habe den Auftrag erhalten, einen Prozess zur Stärkung des Wohnungsbaus durchzuführen. Die Wirtschaftlichkeit von Wohnbauprojekten solle letztlich erhöht werden. Das neu aufzustellende Wohnbündnis wird als Vereinbarung zwischen der Verwaltung, der Wohnungswirtschaft und der Politik konzipiert und verfolgt das übergeordnete Ziel, bezahlbaren Wohnraum in Köln zu schaffen und den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten. Im Kölner Wohnbündnis wird dokumentiert, mit welchen Beiträgen sich die jeweiligen Institutionen einbringen können mit dem Ziel, den Wohnstandort Köln zu stärken und zu profilieren. Der Prozess zur Neuaufstellung des Wohnbündnisses solle ab dem 2. Quartal 2024 erfolgen. Das Wohnungsbauforum Köln, beschlossen in 2004, stellt eine Austauschplattform dar und ist ein Beratungsgremium zu aktuellen wohnungspolitischen Fragestellungen. In ihm sind öffentliche und private Akteure der Wohnungswirtschaft, Vertreter der größten Fraktionen im Kölner Rat und die Verwaltung der Stadt Köln vertreten. Viele Wohnungssuchende in Köln beruhigt dies wahrscheinlich nicht direkt, wenn sie die aktuellen Preise für Mietwohnungen und Kaufobjekte sehen. Wir fragten die Stadt, welche Projekte sie derzeit besonders im Blick hat.
Derzeit seien insbesondere die großen Stadtentwicklungsprojekte im Fokus, bei denen die Stadt zukünftig über 1.500 bis 4.000 Wohneinheiten schaffen will. Projekte wie Rondorf Nord-West, der Deutzer Hafen, die Entwicklung des Max-Becker-Areals, die Parkstadt Süd oder auch der zukünftig neue Stadtteil Kreuzfeld sollen Wohnraum ermöglichen. Darüber hinaus gäbe es auch fast 100 Projekte im Stadtplanungsamt, in denen in großen Teilen Planrecht für Wohnungsbau in kleineren Gebieten geschaffen werden soll. Wir fragten noch, ob es neue Sozialbauprojekte gibt – das Dezernat für Planen und Bauen sagt hierzu: „Im Rahmen des Kooperativen Baulandmodells ist in jedem bebauungsplanbedürftigen Neubauvorhaben, welches ab einer Größenordnung von 1.800 m Geschossfläche Baurecht für Wohnzwecke schafft, ein Anteil von mindestens 30 Prozent für geförderten Wohnungsbau vorzusehen.“ Und weiter sagt die Stadt: „Auch Wohngebäude, die nach § 34 Baugesetzbuch errichtet werden sollen, können im öffentlich geförderten Wohnungsbau errichtet werden. Darauf wirkt die Verwaltung im Rahmen ihrer Beratung von Bauwilligen hin. Im Jahr 2023 konnten im Mietwohnungsbau Förderzusagen für insgesamt 531 Wohnungen in 16 Bauprojekten mit Mietpreis- und Belegungsbindungen für Haushalte mit Wohnberechtigungsschein erteilt werden. Um das Angebot an bezahlbarem Wohnraum in Köln zu verbessern, errichtet das Amt für Wohnungswesen der Stadt Köln selbst auch öffentlich geförderten Wohnungsbau auf städtischen Grundstücken:
Vor Kurzem fertiggestellt wurden die Bauvorhaben Pater-Prinz-Weg 13-16 und Langenbergstr. 24. Im Bau befinden sich die Vorhaben Houdainer Str. 72-72a (geplante Fertigstellung III. Quartal 2024), Deutzer Weg 1-3 (geplante Fertigstellung IV. Quartal 2025), Lachemer Weg 11 (geplante Fertigstellung I. Quartal 2025). Darüber hinaus liegen Baubeschlüsse für die Vorhaben Berliner Str. 219a, Brohler Str., Kolmarer Str. 55 vor. Für ein städtisches Neubauvorhaben an der Trierer Str. hat der Rat in seiner Sitzung am 06.02.2024 den erforderlichen Planungsbeschluss gefasst.“
(Karoline Sielski)
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe DIE WIRTSCHAFT 03 / 2024
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