Erneut präsentierte sich die Digital X, die in diesem Jahr am 20. und 21. September 2023 in der Kölner Innenstadt stattfand, als pulsierender digitaler Hotspot. Zwei Millionen Quadratmeter Veranstaltungsfläche, sechs Bühnen, 250 inspirierende Speaker sowie 300 Partner warteten darauf, den rund 50.000 Besuchern zwei Tage voller Innovationen und Zukunftsvisionen zu bescheren. Mit dabei waren zudem prominente Gäste wie Schauspieler George Clooney, ABBA-Ikone Björn Ulvaeus und Futuristin Amy Webb.
Hagen Rickmann, Chef der Geschäftskundensparte der Telekom Deutschland und Schirmherr der Digital-X-Initiative, betonte während der Eröffnung der Veranstaltung, die Digital X verstehe sich als Plattform, die branchenübergreifend Unternehmen in die Digitalisierung begleite. Und im Mittelpunkt stände dabei, Schritte und Erfahrungen auf dem Weg dorthin zu teilen. „Digitalisierung ist mehr als Technologie. Digitalisierung braucht Menschen. Genau hier setzt die Initiative Digital X an – wir möchten begeistern und die Chancen praxisnah aufzeigen“, so Rickmann.
Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG, erklärte zum Auftakt: „Wir müssen den Weg von ,Good to Great‘ gehen und eine radikale Transparenz sowie eine umfassende Digitalisierungsstrategie für unseren Standort entwickeln.“ Die Digital X zeige, was mithilfe von KI, Virtual Reality, Metaverse oder 5G alles möglich sei.
Mehr „German Selbstvertrauen“ statt „German Angst“
Eine Reihe prominenter Gäste äußerte sich zum Thema Digitalisierung und wie diese in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden kann bzw. bereits wird und was nötig ist, diese voranzutreiben. So gab es klare Worte zum Standort Deutschland von der amerikanischen Futuristin Amy Webb. Sie erklärte, dass Deutschland die Digitalisierung endlich anführen müsse, und warnte im Interview mit der Technologie- und Innovationsvorständin der Telekom Claudia Nemat davor, aktuelle Entwicklungen nur passiv zu verfolgen. Claudia Nemat stimmte dem zu und forderte, mehr „German Selbstvertrauen“ statt „German Angst“ zu zeigen.
Der US-amerikanische Schauspieler George Clooney will Verbrechen im Ukraine-Krieg digital dokumentieren. „In einem aktuellen Projekt unserer Foundation for Justice erfassen wir mithilfe digitaler Tools, was im Krieg in der Ukraine an Menschenrechtsverletzungen passiert“, erklärte Clooney, der sich bereits seit vielen Jahren für Klimaschutz und Menschenrechte engagiert. „Dieses Monitoring soll helfen, dass die Gräueltaten möglichst schnell vor Gericht kommen und die Täter bestraft werden.“
ABBA-Mitbegründer Björn Ulvaeus erklärte im Hinblick auf die digitalen Avatar-Konzerte in London: „Heute bin wirklich ich es, der zu euch spricht.“ Er erläuterte, wie die digitalen Konzerte entstanden und auf die Bühne gebracht wurden. Er nahm die Musik zum Beispiel, um über das Verhältnis von Menschen und künstlicher Intelligenz zu berichten. Ulvaeus sieht die KI als Helfer, neue künstlerische Welten zu erschließen. Neil Harbisson, britischer farbenblinder Künstler, berichtete darüber, wie ihm die Digitalisierung dabei geholfen hat, mittels einer implantierten Antenne Farben, sichtbare sowie unsichtbare, wahrzunehmen.
Besucher testeten digitale Lösungen
Neben den Auftritten der Gäste konnten die Besucher auf der Digital X eine Vielzahl von digitalen Lösungen selbst ausprobieren. Auf dem „Robotic Playground“ konnten sie mithilfe von Roboterarmen seilspringen, zusehen, wie einer der Arme große bunte Seifenblasen erzeugte oder aus weißem Marmor einen metergroßen Geißbock, Maskottchen des 1. FC Köln, meißelte. Außerdem hatten Besucher unter anderem in einem virtuellen Lackierraum der Digital X die Möglichkeit, mittels VR das Lackieren von Fahrzeugteilen zu simulieren, wobei sich die VR-Brille bei falschen Handgriffen meldet.
Die nächste Digital X findet im September 2024 statt.
(Monika Eiden)
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe DIE WIRTSCHAFT 07.2023
Bildquellen
- Digital X 2023: Deutsche Telekom AG / Jörg Heupel