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Cybersecurity – So wichtig und so oft völlig vernachlässigt

Der Schaden durch Cyberattacken in Deutschland liegt bei rund 54 Mrd. Euro pro Jahr.
copyright: pixabay

Menschen geht es um Sicherheit. Das zeigen Umfragen, die immer wieder ermitteln, ob sich Menschen sicher fühlen. Es ist ein subjektives Empfinden. Es stützt sich auf die eigene Wahrnehmung. Unsere Sinne nehmen unsere Umgebung wahr und kombinieren sie mit weiteren Informationen aus den Medien oder von anderen Menschen. Das Gehirn ermittelt daraufhin den Grad der gegenwärtigen Bedrohungslage. Aber Cybersecurity spielt hier scheinbar keine oder nur eine untergeordenete Rolle.

Denn eine solche Analyse findet im alltäglichen Umgang mit Daten nicht statt. Über Cybersecurity machen sich viele Menschen keine großen Gedanken und hier hört die Möglichkeit der Wahrnehmung durch die Sinne auf. Für viele ist das Thema zu abstrakt. Die Datenmenge, die wir produzieren, ist für Otto Normalverbraucher nicht mehr überschaubar. Die Haltung „Das funktioniert schon irgendwie alles“ ist aber alles andere als förderlich.

Privat und geschäftlich: Cybersecurity ernst nehmen

Ohne großes Hinterfragen geben viele Menschen sensible Daten wie Kontoverbindungen und Ausweisdaten preis und laden diese für vermeintliche Sicherheitsabfragen irgendwie und irgendwo hoch. Und immer dort, wo elektronische Endgeräte mit dem Internet verbunden sind, sind diese Daten „on air“ – und bei schlechtem Schutz auch abgreifbar. Dabei handelt es sich um die digitale DNA der Person. Ebenso sensible Daten verarbeiten auch Unternehmen. Dies sind unter anderem Daten wie Prozessdaten, Baupläne, Finanzdaten, Personaldaten und vieles mehr – Dokumente, mit denen jedes Unternehmen steht und fällt.

Milliardenschäden für Wirtschaft

Die sensiblen internen Dokumente, die oftmals das Geheimnis des Erfolgs der Firma sind, sind auf Computern abgespeichert, die mit dem Internet verbunden sind. Darauf haben es Kriminelle abgesehen. Zwar sind die Unternehmen und deren IT-Abteilungen bemüht, dass mit ihrer vorhandenen Cybersecurity alle Systeme sicher und möglichst nicht angreifbar sind, doch in der Praxis scheint dies oft ganz anders zu sein, weiß IT-Fachanwalt Klaus M. Brisch.

Der Leiter des globalen Technologiesektors der internationalen Wirtschaftskanzlei DWF in Köln weiß, dass die Schäden für deutsche Unternehmen infolge von Cyberangriffen und -diebstahl in die Milliarden gehen. Schaden: Rund 54 Milliarden Euro jährlich, nur in Deutschland, europaweit schätzt die Kanzlei die Schäden auf 327 Milliarden Euro.

Cybersecurity betrifft auch kleine und mittelständische Unternehmen

Klaus M. Brisch ist Experte für Cybersecurity und mahnt das Thema ernst zu nehmen.
copyright: DWF Germany

Häufig wissen Unternehmen gar nicht, dass bei ihnen bereits Daten abgegriffen worden sind und der Schaden längst entstanden ist. „In Großbritannien sind über die Hälfte der Unternehmen schon einmal Opfer von Datendiebstahl geworden. Zwischen 1.000 und 9.000 Pfund betragen im Durchschnitt die Schäden für die Firmen“, erklärt Brisch. Dies zeige, dass auch viele kleine und mittelständische Unternehmen Ziel von Angriffen im virtuellen Bereich sind. Sorglosigkeit beim Umgang mit Datensicherheit darf es also auf keinen Fall geben. Viele Unternehmen und deren IT-Abteilungen seien nicht in der Lage, Angriffe abzuwehren.

„Sie unterschätzen die Qualität der Angriffe und sind nur darauf bedacht, dass die Systeme einfach laufen“, meint der Fachanwalt. Er ist davon überzeugt, dass es sich gerade international tätige Firmen in Zukunft nicht mehr leisten können, nachlässig mit ihrer Datensicherheit umzugehen. „Verträge werden in Zukunft nur noch mit Partnern geschlossen, die nachweisen können, dass sie über ein funktionsfähiges Cybersecurity-Management verfügen.“

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Redaktion

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