Arbeit

Beschäftigungsrekord in Köln

Anfang Mai hat die Stadt Köln die Zahlen für den Kölner Arbeitsmarkt bis Ende September des vergangenen Jahres 2023 vorgelegt. Demnach zeigte sich der Kölner Arbeitsmarkt trotz des andauernden Ukrainekriegs, steigender Energiekosten sowie der hohen Inflation robust. Die Beschäftigungszahlen entwickelten sich wie bereits 2022 bei nur geringfügig steigender Arbeitslosigkeit weiterhin positiv.

Zu Beginn des Jahres 2023 verhielt sich der Kölner Arbeitsmarkt sehr robust und entwickelte sich bis zum Sommer leicht positiv. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Köln erhöhte sich zur Jahresmitte auf 613.600 Personen. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber 2022 um 1,2 Prozent oder, in Zahlen ausgedrückt, um 7.000 und war bis zu diesem Zeitpunkt der höchste Wert überhaupt. Im Juni 2023 stieg die Zahl der Beschäftigten dann um 8.900 bzw. um 1,5 Prozent. Schließlich wurde dann mit 622.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Ende September 2023 in der Domstadt ein neuer Beschäftigungsrekord erreicht.

Mit der Zunahme der Zahl der Arbeitnehmer zwischen Sommer 2022 und Sommer 2023 von 1,2 Prozent liegt Köln damit leicht über dem Landes- und Bundesdurchschnitt. Andere Großstädte liegen hier allerdings deutlich darüber, so Düsseldorf mit 2,4 Prozent, Hamburg und München mit je 2,2 Prozent, Frankfurt am Main mit 2,0 Prozent, Berlin und Stuttgart mit je 1,6 Prozent und Leipzig mit 1,4 Prozent.

Mehr Arbeitsnehmer ab 65 Jahre

Genauer betrachtet, geht der gesamte Beschäftigungszuwachs von Mitte 2022 bis 2023 in erster Linie auf die Beschäftigung von Menschen mit ausländischem Pass zurück. Hier zeigt sich ein Plus von 6.800 Arbeitnehmern, was 6,8 Prozent ausmacht. Und auch Hochqualifizierte waren für die Steigerung mit verantwortlich. Hier gab es ein Plus von 6.600 bzw. 3,9 Prozent.

Demografisch bedingt stieg zudem bei den älteren Arbeitnehmern zwischen 55 und 65 Jahren die Beschäftigung mit einer Zunahme von 4.700 bzw. 4,1 Prozent Menschen überdurchschnittlich. Prozentual betrachtet stieg dabei mit 13,3 Prozent oder 1.000 Personen die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ab 65 Jahre bis zur Regelaltersgrenze am stärksten, was damit zusammenhängt, dass sich die Regelaltersgrenze allmählich erhöht.

Sieht man sich die Branchen an, stellt man fest, dass vor allem im Dienstleistungssektor die Zahl der Arbeitsplätze gestiegen ist: So konnte der Bereich Verkehr und Logistik 2.200 oder 5,3 Prozent mehr Arbeitsplätze verbuchen, bei Information und Kommunikation waren es 1.300 oder 2,5 Prozent mehr Arbeitnehmer, das Gesundheits- und Sozialwesen konnte 1.000 oder 1,2 Prozent mehr Beschäftigte einstellen und das Versicherungsgewerbe verzeichnet ein Plus von 1.000 bzw. 4,1 Prozent mehr Arbeitsplätze. Insgesamt verzeichnet der Dienstleistungssektor einen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr von 1,2 Prozent. Somit sind derzeit 87 Prozent, d. h. 533.000 aller Kölner Beschäftigten in diesem Bereich tätig. Auch das Baugewerbe innerhalb des Produktionssektors konnte ein deutliches Plus verbuchen. Hier waren es 1.200 oder 6,5 Prozent Arbeitnehmer mehr als im Vorjahr.

Im Jahresdurchschnitt 2023 waren geringfügig mehr Menschen in Köln arbeitslos. Ihre Zahl erhöhte sich gegenüber 2022 nur leicht um 1,5 Prozent, was rund 800 Personen entspricht, auf 52.800 Arbeitslose. Infolgedessen stieg die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote minimal von 8,6 auf 8,7 Prozent. Auch die Zahl der geringfügig Beschäftigten hat in 2023 weiter zugenommen. Rund 3.600 Menschen mehr gingen im Vergleich zu Mitte 2022 einer geringfügig entlohnten Arbeit nach. Das macht ein Plus von 2,9 Prozent.

Insgesamt zeigen die Zahlen, dass sich der Kölner Arbeitsmarkt trotz Konjunkturflaute vergleichsweise gut hält. Nach der Regionalprognose des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) vom März 2024 soll die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Köln in 2024 um 1,9 Prozent auf rund 629.100 klettern. Gleichzeitig soll die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenzahl um 3,0 Prozent auf 54.500 zunehmen.

(Monika Eiden)

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe DIE WIRTSCHAFT 04 / 2024

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