Laut den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage der AOK Gesundheitskasse haben Arbeitnehmer weniger körperliche und psychische Beschwerden – und dementsprechend weniger krankheitsbedingte Fehltage –, wenn sie die Unternehmenskultur in ihrem Job als positiv empfinden. Der Zusammenhang zwischen einem positiven Arbeitsklima und der Gesundheit der Arbeitnehmer hat sowohl für den Betrieb als auch für die Mitarbeiter Folgen.
Eine gute Unternehmenskultur wirkt sich sowohl auf den Geschäftserfolg als auch auf die Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeiter aus. Das hat der Fehlzeitenreport der AOK für das Jahr 2016 ergeben. Dazu befragte das Wissenschaftliche Institut der AOK (WidO) Erwerbstätige im Alter von 16 bis 65 Jahren zu ihren körperlichen und psychischen Beschwerden sowie zum Betriebsklima am Arbeitsplatz. Die Anzahl der Fehltage verdeutlicht den Zusammenhang. Wer sich im Unternehmen nicht wohlfühlt, wird schneller krank. Dem Report zufolge sind typische Bürokrankheiten wie Rücken- und Gelenkschmerzen (36,2 Prozent) sowie psychische Erschöpfung (23,3 Prozent) die häufigsten Ursachen für längere Fehlzeiten.
Was Mitarbeiter unter einer guten Unternehmenskultur verstehen, ist subjektiv. Die von der AOK befragten Angestellten gaben an, dass freiwillige Sozialleistungen sowie die Wertschätzung von Kollegen und Vorgesetzten entscheidend dafür sind, dass sie sich fair behandelt fühlen und ihre Leistung als sinnvoll erachten. Für Firmen kann ein schlechtes Betriebsklima fatale Folgen haben. Denn wenn Arbeitnehmer unzufrieden sind, werden sie nicht nur schneller krank. Mit dem Engagement und der Motivation sinkt laut Christian Roos, Inhaber der Beratungsfirma roos consult, auch die Qualität der Dienstleistung, wodurch das Unternehmen im schlimmsten Fall Kunden verliert oder einen Imageschaden davonträgt.
Auch wenn Personalverantwortliche in Stellenanzeigen Wertschätzung, ein offenes Miteinander und Teamgeist anpreisen, sieht die Realität leider oft anders aus. Jedoch liegt es nicht nur in den Händen der Geschäftsführung, mithilfe von Team-Events, Sozialleistungen und präventiven Maßnahmen die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter zu erhöhen. Die Arbeitnehmer sind angehalten, ihren Teil zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre beizutragen und sich eigenverantwortlich um ihre Gesundheit zu kümmern. Wer nach Feierabend nicht abschalten kann, nimmt die Arbeit im Kopf mit nach Hause – und oft auch mit ins Bett. Aufgrund der ständigen Erreichbarkeit und der Reizüberflutung am Arbeitsplatz haben Schlafstörungen und stressbedingte psychische Beschwerden deutlich zugenommen. Dies sind laut der AOK-Umfrage immerhin die häufigsten Gründe für Fehltage. Pflanzliche Beruhigungsmittel mit Hopfen und Baldrian gibt es in großer Auswahl; sie können bei stressbedingten Beschwerden für Entspannung sorgen und das innere Gleichgewicht wiederherstellen. Auch regelmäßige, moderate Sporteinheiten können helfen, Stress zu reduzieren.
Generell ist es wichtig, dass Arbeitnehmer auf sich achten und außerhalb der Firma das tun, was ihrer Persönlichkeit entspricht. Der eine braucht vielleicht viele soziale Kontakte, andere sind hingegen am glücklichsten, wenn sie ihre Freizeit mit Musik, Büchern und Filmen auf dem Sofa verbringen. Wer in der Freizeit ganz er selbst sein kann, hat auch wieder mehr Energie für die Herausforderungen des Arbeitsalltags.
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