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Aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zum Wirtschaftsfaktor Kultur in Köln

[nextpage title=“Kölner Museumslandschaft“]

Zahlen, Daten und Fakten zum Wirtschaftsfaktor Kultur in Köln
copyright: Die Wirtschaft Köln / Alex Weis

In Sachen Kultur ist Köln gut aufgestellt. Zehn städtische Museen bieten teils Kunst von Weltruf. Im Herzen der Stadt entsteht das MiQua.LVR-Jüdische Museum. Oper und Schauspiel begegnen Provisorien mit Professionalität. Und: Jede städtische Einrichtung findet in der freien Kulturszene ihr Pendant. Welche Bedeutung hat die Kölner Kultur als Wirtschaftsfaktor? Die Wirtschaft Köln hat aktuelle Zahlen und Fakten rund um die Kulturbetriebe zusammengestellt.

Der geplante Haushalt für die Kölner Kultur wird für das Jahr 2017 auf 181,5 Millionen Euro beziffert. Den größten Posten verbuchen dabei die Bühnen der Stadt Köln, die mit 67,8 Millionen mehr als ein Drittel des städtischen Kulturetats aus der Vergabetorte schneiden.

Fasst man die geplanten Etats für die Kölner Museen zusammen, so summieren sich die Einzelposten auf immerhin 45 Millionen Euro. Der „Star“ unter den Kunsttempeln der Stadt Köln ist dabei, wen wundert es, das Museum Ludwig mit seiner hervorragenden Sammlung moderner Kunst. Die wollten im vergangenen Jahr 231.080 Menschen bewundern. Nicht zu überbieten?

Süßer Sieger unter den Museen in Köln ist das Schokoladenmuseum

Das privat betriebene Schokoladenmuseum, 1993 eröffnet, zieht regelmäßig um die 650.000 Besucher im Jahr an.
copyright: Schokoladenmuseum Köln

Doch, und zwar mit der Kunst der Herstellung von feiner Schokolade. Das privat betriebene Schokoladenmuseum, 1993 eröffnet, zieht regelmäßig um die 650.000 Besucher im Jahr an. Es ist damit Kölns erfolgreichstes Museum, gehört in Deutschland zu den besten zehn und steht finanziell auf eigenen Beinen. Die Eintrittsgelder decken die Kosten in vollem Umfang, eine Situation, von der die Museen unter städtischer Leitung nur träumen können. Allein das Museum Ludwig bekommt mit 14,36 Millionen Euro einen erheblichen Anteil aus dem Kulturbudget.

[nextpage title=“Ausgaben für Kultur in Köln“]

Mehr als 230.000 besuchten das Museum Ludwig 2016.
copyright: KölnTourismus GmbH / Lee M.

181,5 Millionen Euro für die Kultur entsprechen knapp 4,1 Prozent des Kölner Gesamthaushalts von 4,4 Milliarden Euro. „Köln leistet sich mit zehn kommunalen Museumseinrichtungen eine Bandbreite, die keine andere deutsche Stadt besitzt, und hat in den letzten drei Jahren seinen Kulturetat insbesondere in den Bereichen freie Szene (Kulturamt) und Museen gesteigert“, so Susanne Laugwitz-Aulbach, Kulturdezernentin der Stadt.

Verteilung des Kulturetats auf Bühnen, Museen, sonstige Einrichtungen sowie die freie Kulturszene:

Institutionen 2017
Kulturamt (freie Szene) 10.187.571 Euro
Puppenspiele 2.385.669 Euro
Stadtbibliothek 15.723.623 Euro
Historisches Archiv 15.568.686 Euro
Bühnen 67.816.000 Euro
Gürzenich-Orchester 8.646.000 Euro
Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud 4.176.230 Euro
Museum Ludwig 14.366.127 Euro
Römisch-Germanisches Museum 5.604.727 Euro
Rautenstrauch-Joest-Museum 9.300.959 Euro
Museum für Angewandte Kunst 3.070.827 Euro
Museum für Ostasiatische Kunst 1.977.641 Euro
Museum Schnütgen 1.769.342 Euro
Kölnisches Stadtmuseum 2.697.255 Euro
NS-Dokumentationszentrum 2.164.930 Euro
Museumsdienst 2.206.571 Euro
Kunst- und Museumsbibliothek 2.867.270 Euro
Stadtkonservator/-in, Amt f. Denkmalschutz u. -pflege 2.872.099 Euro
Archäologische Zone und Jüdisches Museum 2.455.057 Euro
Referat für Museumsangelegenheiten 5.606.899 Euro
Kulturetat 2017 181.463.484 Euro

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Kultur ist ein äußerst wichtiger Faktor, der Geld in die Stadtkasse spült.
copyright: Wallraff-Richartz-Museum & Fondation Corboud


Fakt ist, Kultur ist ein äußerst wichtiger Faktor, der Geld in die Stadtkasse spült. Ganz aktuell gibt KölnTourismus die Zahlen für das vergangene Jahr heraus und bewertet die Lage wie folgt:

„Das touristische Jahr 2016 ist mit insgesamt 3,35 Millionen Gästeankünften und 5,8 Millionen Übernachtungen im Vergleich zum vorangegangenen Rekordjahr 2015 schwächer ausgefallen. Der Rückgang beläuft sich auf 2,9 Prozent bei den Ankünften sowie auf 3,5 Prozent bei den amtlich erfassten Hotelübernachtungen. Nach 15 Jahren, in denen sich die Übernachtungszahlen seit dem Jahr 2000 verdoppelt hatten, wirkten sich im vergangenen Jahr vielfältige mitunter globale Einflussfaktoren negativ auf die Tourismusentwicklung in Köln aus.“

Über 900.000 Besucher in den städtischen Museen

Über 900.000 Besucher in den städtischen Museen
copyright: RBA / W.Meier


Die städtischen Museen zählten im vergangenen Jahr insgesamt: 906.089 Besucher. Diese verteilten sich auf die zehn unterschiedlichen Einrichtungen wie folgt:
  1. Museum Ludwig: 231.080
  2. Römisch-Germanisches Museum: 179.467
  3. Wallraf-Richartz-Museum: 131.601
  4. NS-Dokumentationszentrum: 80.386
  5. Archäologische Zone: 67.342
  6. Museum für Angewandte Kunst: 59.484
  7. Rautenstrauch-Joest-Museum: 58.173
  8. Kölnisches Stadtmuseum: 49.764
  9. Museum für Ostasiatische Kunst: 25.045
  10. Museum Schnütgen: 23.747

Vorübergehende Schließungen einzelner Häuser aufgrund erforderlicher Sanierungsmaßnahmen verhinderten ein besseres Ergebnis.

Kultur nützt der Stadt über die Umwegrentabilität

Das in der Nähe des Neumarkts neu gebaute Rautenstrauch-Joest-Museum musste quasi schon saniert werden, bevor der erste Besucher durch die Völkerkundesammlung spazieren konnte.
copyright: Guido Schiefer


Wie viel Geld der Faktor Kultur in die Stadtkasse spült, lässt sich nur schwer exakt ermitteln. Die Experten sprechen von Umwegrentabilität. Diese zeigt den indirekten Nutzen auf, den eine Großveranstaltung oder ein Museum von Weltruf, um zwei Beispiele zu nennen, in Form von Euro in die Stadtkasse spülen. Angefangen bei demjenigen, der nach dem Museumsbesuch ein Souvenir kauft, bis zum Städtereisenden, der mehrere Tage in Köln verbringt.

Im vergangenen Jahr erwirtschafteten die städtischen Museen Einnahmen in Höhe von rund 11,2 Millionen Euro, so das vorläufige Jahresergebnis. Diese setzen sich überwiegend aus Eintrittsgeldern sowie Zuschüssen Dritter – hier insbesondere Bund und Land sowie Sponsorengelder – zusammen.

Nicht nur erforderliche Sanierungsmaßnahmen verhinderten ein besseres Ergebnis. Das in der Nähe des Neumarkts neu gebaute Rautenstrauch-Joest-Museum musste quasi schon saniert werden, bevor der erste Besucher durch die Völkerkundesammlung spazieren konnte. Nach der knapp bemessenen Planungsphase von 15 Jahren und der im Vergleich dazu schnellen Bauzeit von fünf Jahren sind Wasserschäden im Fotoarchiv, Mängel bei der Elektroinstallation, die schadhafte Glasfassade und Probleme bei der Sprinkleranlage Streitpunkte, mit denen sich inzwischen die Gerichte beschäftigen. Undichte Stellen im Sprinklersystem führten zum Einsatz von Brandwachen, eine Abteilung des Hauses musste vorübergehend geschlossen werden.

Komplizierte und zeitaufwendige Vergabeverfahren

Komplizierte und zeitaufwendige Vergabeverfahren
copyright: pixabay.com


Die Erläuterungen der Stadt sind teils nachvollziehbar. „Für das Kulturzentrum am Neumarkt wie auch für die Oper gilt: Bauen bedeutet immer auch ein gewisses Maß an Risiko. Die Teuerung von Baumaterialien wie Stahl, Beton und Fertigelementen gehört dazu wie nachträgliche Änderungen am Bauwerk noch während der Bauphase. Hinzu kommen Zeitverzögerungen.“

Die Bindung der öffentlichen Hand an das Vergaberecht, komplizierte und sehr zeitaufwendige Vergabeverfahren machen die Sache nicht leichter. Unternehmen mogeln sich mit gezielt zu niedrig angesetzten Angeboten ins Boot, machen sich unverzichtbar, um später Nachforderungen zu stellen, die den Kostenrahmen übersteigen.

Eine Schwierigkeit, die aus dieser Problemlage resultiert, ist der Umgang der öffentlichen Hand mit Schlechtleistungen von einzelnen Unternehmen. Anders als die Privatwirtschaft sieht die öffentliche Hand wegen Bedenken einer erneuten Ausschreibung und mühsamer Gerichtstermine meist von einer Kündigung der unzureichend arbeitenden Baufirmen ab. Hier ist eventuell Besserung in Sicht, denn der neue Chef der Allgemeinen Verwaltung, Dr. Stephan Keller, will mit schlampig arbeitenden Unternehmen Klartext reden.

[nextpage title=“Baukostenprognose für Kölner Oper von 460 Millionen Euro“]

Fakt sind die bis jetzt prognostizierten Baukosten für die Kölner Oper von 460 Millionen Euro.
copyright: Die Wirtschaft Köln / Alex Weis


Die Insolvenz eines Unternehmens während der Bauphase kann passieren, führt aber zu erneuten Ausschreibungen, somit Zeitverlusten. Und teurer wird es bei einem neuen Unternehmen auch. Verzögerungen führen dazu, dass mit beteiligten Baufirmen über die weitere Erfüllung der jeweiligen Vertragsverhältnisse verhandelt werden muss. Die Spitze des Eisbergs in Sachen Kölner Oper: Das Ingenieurbüro Deerns, bis Ende 2015 für die Planung der Gebäudetechnik zuständig, hat beim Landgericht Köln ein sogenanntes selbstständiges Beweisverfahren beantragt. Schnell machte das Wort Baustopp die Runde. In einer Stellungnahme ließ Bühnen Köln verlauten, dass sie die Gefahr eines Baustopps als nicht gegeben ansehen. Und weiter heißt es: „Die Bühnen sehen die Fortschritte bei der Neuaufstellung des Projekts selbst im Falle einer Einleitung des Selbstständigen Beweisverfahrens als nicht gefährdet an.“ Fakt sind die bis jetzt prognostizierten Baukosten von 460 Millionen Euro.

Fleißig gewirkt wird auch bei den Bühnen der Stadt Köln. Deren Künstler und Mitarbeiter arbeiten unbeirrt mit Begeisterung und Engagement und bringen sich für die Kölner Kultur ein. Das Ensemble des Schauspiels geht dafür sogar in die „Grotte“. So nennt sich eines der Ausweichquartiere im ehemaligen Carlswerk in der Schanzenstraße.

StaatenHaus weit mehr als ein Provisorium für die Oper

Das StaatenHaus am Kölner Rheinpark ist weit mehr als ein Provisorium für die Oper.
copyright: KölnKongress


Die Oper Köln hat mit dem StaatenHaus am Deutzer Rheinpark ein Interimsquartier gefunden. Fachwelt und Publikum sind sich einig darüber, dass das StaatenHaus weit mehr als ein Provisorium darstellt. Einnahmen von 5,75 Millionen Euro, davon als Landeszuschuss 1,5 Millionen Euro stehen 60,83 Millionen Euro Ausgaben (inkl. Gürzenich-Orchester, d. h. die Zahlungen der Bühnen, die für das Gürzenich Orchester für die Opern-Aufführungen gezahlt werden) gegenüber.

Besucherzahlen Bühnen Köln Spielzeit 2015/16

Oper: 99.799
Schauspiel: 79.475
Tanz: 7.519
Gesamtbesucherzahl: 186.593

[nextpage title=“Freie Bühnen haben die Nase vorn“]

Inzwischen haben die freien Bühnen die Nase vorn
copyright: pixabay.com

Den Bühnen Köln, also den städtisch betriebenen Brettern, die die Welt bedeuten, stehen über 50 freie Bühnen gegenüber. Die sind im gesamten Stadtgebiet verteilt, die Bandbreite reicht dabei vom kleinen Wohnzimmertheater bis zur großen Comedia Köln. Dietmar Kobboldt vom Kulturnetz Köln hat einen Vergleich der Zuschauerzahlen aus dem Jahr 2014 vorliegen. Seinerzeit lagen städtische Bühnen und die freien Theater gleichauf. Inzwischen haben die freien Bühnen die Nase vorn, bedeuten die Sanierung von Oper und Schauspiel deutliche Kapazitätseinbußen.

Als die älteste private Bühne in Köln bereichert das Theater der Keller seit 1955 die freie Kulturszene. Seinerzeit sollte es der avantgardistische Gegenentwurf zur „Hochkultur“ des Stadttheaters sein. Heute prägt zeitgenössische Dramatik mit politischer und gesellschaftlicher Relevanz das neue Konzept. Eigene Inszenierungen werden durch Lesungen, Diskussionen und Konzerte ergänzt. Das lockte im vergangenen Jahr 6.633 Zuschauer in die Kleingedankstraße. Wo sich Theaterleiter Heinz Simon Keller große Gedanken um einen neuen Standort macht. Denn der Mietvertrag läuft am 31.07.2017 aus.

„Comedy sollte mehr gefördert werden“

Seit 1981 gibt es das Atelier Theater in der Roonstraße. Das von Rosa K. Wirtz geleitete Haus mit zwei festen und zehn freien Mitarbeitern hat sich der Comedy verschrieben. Die Sommer-Reihe der Gratis-Comedy im Wirtzhaus wird regelmäßig mit einem kleinen Betrag aus dem Zehn-Millionen-Euro-Fördertopf des Kulturamts unterstützt. Die Chefin sieht Köln als eine Comedy-Stadt. „Dieses Genre der Kunst sollte gerade hier mehr gefördert werden – wird aber tatsächlich etwas ,stiefmütterlich‘ behandelt.“

Zwischen Nachwuchsförderung und Zuschüssen

Viele Bühnen sind auf Spenden angewiesen oder haben eigene Fördervereine ins Leben gerufen.
copyright: pixabay.com


Viele der freien Bühnen haben sich auch die Förderung des Nachwuchses auf die Fahnen geschrieben. In der umgebauten Alten Feuerwache in der Vondelstraße veranstaltet die Comedia Köln Kindertheater und Junges Theater. Zwei Bühnen (400 und 180 Plätze) machen das Haus in Sachen Besucherzahl (96.000 in 2016) und Mitarbeiter (60 feste und 40 freie) zu einem Zugpferd der freien Theaterszene. Allerdings: auch hier reicht es nicht zu überleben, städtische Fördermittel stocken den Etat auf.

Am 24.03.2017 feierte das TAS Theater am Sachsenring seinen 30. Geburtstag. Im vergangenen Jahr kamen 6.200 Zuschauer in die insgesamt 112 Vorstellungen. Unter der Leitung von Joe Knipp werden renommierte Autoren wie Ibsen, Canetti, Kafka, von Kleist, Ayckbourn und Reza inszeniert. Auch das TAS erhält für einzelne Produktionen geringe Zuschüsse aus der öffentlichen Hand. Viele Bühnen sind daher auf Spenden angewiesen oder haben eigene Fördervereine ins Leben gerufen.

[nextpage title=“10,2 Millionen Euro für die freie Szene“]

Damit sich in Köln auch weiterhin der Vorhang hebt, wird die freie Szene mit 10,2 Millionen Euro gefördert.
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Doch was genau ist die freie Szene? Nun, sie umfasst bildende Künstler, Musiker, Literaten, auch Foto- und Videokünstler, Tänzer und Theatermacher sowie Kulturmanager, die eines eint: Sie sind freischaffend, freiberuflich tätig, arbeiten an unterschiedlichen Projekten, manchmal auch an mehreren gleichzeitig, um über die Runden zu kommen.

Dafür fließen aus dem städtischen Kulturetat in diesem Jahr 10,2 Millionen Euro über das Kulturamt in die freie Szene – inklusive Personalkosten und weitere Aufwendungen. Das Budget wurde um eine Million Euro erhöht. Das legt die Vermutung nahe, dass in der Vergangenheit zu wenig für diese Klientel getan wurde. „Nein“, heißt es dazu aus den Reihen der Stadt. „Die freie Szene ist die zweite wichtige Säule der Kulturstadt Köln. Sie besteht aus vielen Künstlerinnen und Künstlern, freien Kulturmanagern und Kunstinstitutionen. Diese erhalten nicht durch Tarifsteigerungen regelmäßig mehr Gehalt. Dies funktioniert nur durch einen Anstieg der Zuschusssummen bei öffentlichen Förderungen. Eine Anhebung der Zuschusssummen konnte das Kulturdezernat zusammen mit dem Kulturamt durch den deutlichen Anstieg des Kulturetats nun in diesem Jahr umsetzen. Hier war es dem Kulturamt und dem Ausschuss für Kunst und Kultur besonders wichtig, bestehende Strukturen und Häuser, die der gesamten Szene als Veranstaltungsplattformen und Abspielorte dienen, zu stärken.“

Erschwingliche Probenräume für Musiker und Bands, günstige Ateliers für bildende Künstler und Fotografen, die Einsatzbereiche der Fördermittel sind vielseitig. Doch wer entscheidet letzten Endes, wohin das Geld fließt? Das läuft über Anträge, für alle Sparten gibt es Referenten. Gefördert werden sowohl Projekte als auch individuelle Ideen.

Für erschwingliche Ateliers stehen Künstler Schlange

Für erschwingliche Ateliers stehen Künstler in Köln Schlange
copyright: pixabay.com


Wer sich in die Lage eines ein Atelier suchenden Künstlers hineinversetzen will, braucht nur auf den Wohnungsmarkt zu schauen. Auch vor den Ateliers stehen die suchenden Mieter Schlange. Eine Alternative wäre das Ausweichen in billigere, ländliche Regionen. Viele Kulturschaffende, die dem Hype um Berlin gefolgt sind, sind längst wieder zurück am Rhein. Weil Köln in gewisser Weise das Zentrum Europas ist, die Kulturmetropolen London und Paris sind schnell erreichbar.

Friederike van Duiven, die gemeinsam mit Maria Spering und Dietmar Kobboldt den aktuellen SprecherInnenrat des Kulturnetz Köln bildet, sieht ganz neue Ansätze, damit ein Künstler nicht mehr brotlos bleibt.

„Bildende Künstler, die eine Ausstellung bestücken, am Ende aber nichts verkaufen, sollten über eine Honorarvereinbarung zumindest einen Grundstock legen können.“

Gefragt, wo Köln als Kulturstadt in zehn Jahren steht, kam vom Kulturdezernat folgende Antwort: „Köln ist eine internationale und multikulturelle Metropole und steht mit einer breit aufgestellten Kunst- und Kulturszene bereit, die Herausforderungen der Zukunft wie Inklusion, demografischer Wandel und die Situation einer Gesellschaft, geprägt auch durch flüchtende Menschen, programmatisch positiv anzugehen.“

Und weiter: „Mit dem Offenbachplatz (Oper/Schauspiel/Konzert) als einem künftigen Mittelpunkt für den kulturellen Austausch mit allen Teilen der Stadtgesellschaft, einer top positionierten Museumslandschaft, der erfolgreichen Philharmonie und der kreativen freien Szene als weitere Säule wird Köln in einem Jahrzehnt seinen Ruf als innovative Kulturstadt par excellence stark ausgebaut haben.“

Kultur ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren dieser Stadt. Medien- und Kreativwirtschaft bilden eine feste Größe und die Umwegrentabilität über Museumsbesucher (ca. 1 Mio. Menschen pro Jahr) und Kultur-Touristen im Hotel-, Gaststätten- und Shoppingsektor ist bedeutend.

Heribert Eiden

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