Im Interview erläutert Rote-Funken-Präsident Heinz-Günther Hunold die Lage des Traditionskorps in Zeiten von Krieg und Corona. Zudem blickt er auf die Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag.

Die Wirtschaft: Die Roten Funken sind das älteste Traditionskorps im Kölner Karneval und feiern im kommenden Jahr ihren 200. Geburtstag. Wie sind die Roten Funken durch die letzten zwei Jahre gekommen?

Heinz-Günther Hunold: Die Größe unserer Gesellschaft und ihr würdiges Alter von jetzt 200 Jahren verpflichten uns, die derzeit die Verantwortung für die Gesellschaft tragen, zu zwei Dingen: Jeden Tag aufs Neue haben wir unter Beweis zu stellen, wie wir mit den Herausforderungen, die sich rund um unsere Gesellschaft ergeben, umgehen. Es ist einfach unser Job, zeitgemäße Angebote für unsere Besucher, oft sage ich auch Kunden, anzubieten und gleichzeitig mit Empathie und Wertschätzung unsere Mitglieder zu betreuen.

Die letzten zwei Jahre waren eine enorme Herausforderung für alle ehrenamtlichen Vereine im Karneval wie aber auch für Künstler, Taxifahrer, Friseure, Hoteliers. Ein Glück: Es gab für die allermeisten im ersten Coronajahr die Überbrückungshilfe der Bundesrepublik Deutschland und im zweiten Jahr die Kulturförderung des Bundes in Zusammenarbeit mit den Ländern. Viel schlimmer ist aber, dass die Anbindung an die Mitglieder und noch mehr an die Stammkunden in den letzten zwei Jahren aufgrund von ausgefallenen Veranstaltungen oder Mitgliederzusammenkünften stark gelitten hat. Auch wenn wir mit virtuellen Angeboten versucht haben, unsere Mitglieder und Kunden zu erreichen, ersetzten diese Versuche keine Präsenz. Die Roten Funken selbst haben klug gewirtschaftet, wir konnten aber auch durch die Coronahilfe und die Kulturabgabe einen Worst Case verhindern. Das war wichtig vor dem Start in eine Jubiläumssession, die auch finanziell einiges von uns erwartet.

 

Die Wirtschaft: Wenn auch in der Session 2021 eine politische Entscheidung als „höhere Gewalt“ den KGs den wirtschaftlichen Druck genommen hat; bei Saalbetreibern und Künstlern hingegen schlug diese Entscheidung wirtschaftlich voll durch. In der Session 2022 wurden die KGs in die Verantwortung genommen und mussten ihre Veranstaltungen „freiwillig“ absagen. Wie haben Sie diese Entscheidung aus Dezember 2021 aufgefasst? Waren Sie im Vorfeld informiert oder erging es Ihnen wie den meisten Ihrer Präsidentenkollegen, die dies aus dem Rundfunk erfahren haben?

Heinz-Günther Hunold: Wenn es in der Weihnachtszeit normalerweise ruhig und besinnlich wird, war das zum Jahreswechsel 2021/22 völlig anders. Jeden Tag hatte ich Gespräche mit meinem Schatzmeister, den Präsidenten-Kollegen, dem Festkomitee, wie wir mit der Situation umgehen. Ob, wann, wie wir absagen – ob, wann, wie wir an Unterstützungsleistungen kommen–, Entscheidungen wurden getroffen, verworfen, mit den Kollegen diskutiert. Insgesamt haben wir es geschafft, durch diesen Dschungel von Vorschriften und Fragen zu finden. Letztendlich sind einige Dinge völlig unzufriedenstellend gelaufen: Als Ergebnis der ständigen Berichterstattung in den Medien wurden die Menschen und schließlich auch die Politik stark verunsichert. Kein Tag, ohne dass das Thema Corona in den Nachrichten, Sendungen, Talkshows, Social-Media-Kanälen dominierte – Berichte von Intensivstationen – Coronaausbrüchen in den Krankenhäusern oder Altenpflegeeinrichtungen. Die pandemische Entwicklung hat einen solchen Druck, insbesondere in der Politik, erzeugt, dass der Kölner Karneval praktisch flächendeckend abgesagt wurde. Dieser Stimmung und letztendlich Empfehlung durch die Landesregierung sind die Roten Funken im Rahmen ihres Programms so nicht gefolgt. Mit unserem Regimentsexerzieren, einer Mädchensitzung, einer Herrensitzung und am Karnevalssamstag einer abendlichen Sitzung statt des traditionellen Balls haben wir uns dennoch gewagt, Indoor-Veranstaltungen anzubieten. Es hat funktioniert.

 

Die Wirtschaft: Böse Zungen behaupten, dies wäre mit einer „Konzessionsentscheidung“ aus dem Fußball gleichzusetzen. Skizzieren Sie doch mal, was diese freiwillige Absage – rein wirtschaftlich – für die Roten Funken bedeutet hat.

Heinz-Günther Hunold: Dass die Roten Funken wie auch die Altstätter auf Sicht gefahren sind. Unter der Betrachtung der pandemischen Entwicklung durch Beobachtung von Inzidenzen und Hospitalitätsraten wurde kurzfristig entschieden, ob, wann und wo eine Indoor-Veranstaltung durchgeführt wird. Hätten wir das nicht getan, eine erste Budgethochrechnung hätte unserem Verein einen Verlust zwischen 300.000 und 400.000 Euro beschert. Denn zum Zeitpunkt der Bekanntgabe durch die Landesregierung war noch keineswegs klar, ob die Kulturförderung entstehende Verluste zumindest teilweise hätte abfedern können. Die Rahmenbedingungen für die Nutzung der Kulturförderung waren zu diesem Zeitpunkt nicht geklärt.

 

Die Wirtschaft: Alle Gesellschaften hatten ja die Möglichkeit, Zuschüsse vom Kulturförderfonds des Bundes zu beantragen. Auch das Land NRW hat Mittel zur Verfügung gestellt. Teilen Sie die Ansicht, dass die Politik durchaus die Brauchtumspflege auf der Agenda hat und ein massives Interesse bekundet, die vielen KGs in Köln, der Region und im ganzen Land nicht kaputtgehen zu lassen?

Heinz-Günther Hunold: Eines kann man sicher feststellen. Mit den Coronahilfen im Jahr 2020 des Bundes und der Kulturförderung im Jahr 2021 haben Bund und Länder nachhaltig geholfen, dass die ehrenamtlichen Karnevalsvereine überleben konnten.

 

Die Wirtschaft: Richten wir den Blick in die Zukunft; das Jubiläumsjahr 2023. Für Sie persönlich ist das sicher eine besondere Session; für die Roten Funken natürlich auch. Zudem stellt die Gesellschaft das Kölner Dreigestirn. Beschreiben Sie doch mal Ihre Vorfreude.

Heinz-Günther Hunold: Wenn ich meinen Mailverkehr zurückverfolge, dann wurde der erste Arbeitskreis zur Jubiläumsvorbereitung bereits im Mai des Jahres 2016 zusammengestellt. Dass die Roten Funken im Jubiläumsjahr auch noch das Dreigestirn stellen, war nicht zwingend zu erwarten. Zwar hatte unsere Gesellschaft eine Bewerbung eingereicht, aber es war auch klar, dass das Festkomitee Kölner Karneval vor allen Dingen mehr Wert auf die persönliche Strahlkraft eines Dreigestirns stellt, als dass man Rücksicht auf ein anstehendes Jubiläum einer Gesellschaft nimmt.

Ich selber habe die drei Herren in den letzten drei Jahren intensiv begleitet, denn der Antrag, sich als Dreigestirn bewerben zu können, wird immer vom jeweiligen Präsidenten der Gesellschaft gestellt. Von daher muss sich der Präsident sicher sein, die richtigen Vertreter seiner Gesellschaft in den Bewerbungsprozess zu schicken.

 

Die Wirtschaft: Wie werden die Roten Funken dieses Jubiläumsjahr gestalten? Ich kann mir vorstellen, dass bereits mit der Planung begonnen wurde, da hat noch niemand an Corona oder den Krieg in Europa und die Inflation gedacht. Wie beherrschen Sie die wirtschaftlichen Risiken – vielleicht auch vor dem Hintergrund der finanziellen Aufwendungen für den „Entlastungsbau der Ülepooz“, der in diesem Sommer hochfeierlich mit einem Bürgerfest (neu) eröffnet wurde. Für eine Organisation, egal ob Firma oder Verein, ist es schon ein ganz besonderes Ereignis, ein 200-jähriges Bestehen feiern zu können. Welcher Verein, welche Organisation oder welches Unternehmen hat je ein solches Alter erreicht?

Heinz-Günther Hunold: Mit über 70 Veranstaltungen, beginnend Ende Oktober 2022 bis zum 29. September 2023, werden wir das 200-jährige Jubiläum feiern. Wer unseren Festkalender kennt, stellt fest, die Feierlichkeiten gehen über die eigentliche Karnevalszeit hinaus. Dies ist auch bewusst Teil unserer Strategie. Die Roten Funken wollen ihrem Publikum, der Kölner Bürgerschaft, zeigen, dass neben den karnevalesken Veranstaltungen Raum geschaffen wurde, um auch völlig andere kulturelle Angebote zu machen. Hierzu gehören Kulturveranstaltungen wie unser Eröffnungskonzert im Oktober in der Philharmonie, Unplugged-Konzerte in der Ülepooz, Buchlesungen, Vernissagen sowie Debatten zu Köln-Themen. Eine Reihe dieser kleineren Veranstaltungen findet in unserer neu umgebauten Ülepooz statt. Weitere Highlights nach Karneval werden aber auch unsere Debatten in der Ulrepforte sein. Geleitet von Redakteuren des Kölner Stadtanzeigers werden spannende Themen wie zum Beispiel: „Quo vadis, Kölner Karneval – kann der Narr ohne Freiheit leben?“ – „Karneval in der NS-Zeit?“ – „Ülepooz und Wolkenkratzer“ – „Provinz oder Weltstadt“ – „Rote Funken meets FC“ vorbereitet. Wir wollen uns in diesen Debatten fragen, was man aus der Vergangenheit, der Gegenwart oder den unterschiedlichen Standpunkten der hier diskutierenden Gäste lernen kann.

Die Veranstaltungen finanzieren sich über kleine und mittlere Eintrittsgelder, aber darüber hinaus auch durch Sponsoring. Durch Schirmherrschaften einzelner Mitglieder, die sich hier in besonderer Art und Weise einbringen, refinanzieren wir die kleinen Veranstaltungen. Damit wird es möglich, zum Beispiel Veranstaltungen in der Ulrepforte völlig kostenlos oder für ein symbolisches Eintrittsgeld von 18,23 Euro anzubieten.

Beenden werden wir die Feierlichkeiten am 29. September in der LANXESS arena. Mit einer großen Abschlussrevue und Party mit dem Namen: „New York, Rio, Ülepooz – das große Finale XXL“ zeigen wir mit Künstlern, die man im Kölner Karneval nicht unbedingt vermutet, aber auch den etablierten Musikgruppen die Geschichte und Kosmopolität der Roten Funken in Form einer Revue. Wer hier nicht teilnimmt, wird sich die nächsten 200 Jahre ärgern.

 

Die Wirtschaft: Viele KGs haben große Sorge wegen des „sehr zurückhaltenden Vorverkaufs“ ihrer Karten für Sitzungen, Bälle und Veranstaltungen. Dies ist mit ausbleibenden Umsätzen gleichzusetzen. Teilen Sie diese Sorgen, oder haben Sie ein Konzept, wie es den Roten Funken gelingen wird, die Säle zu füllen und die notwendigen Umsätze zu generieren?

Heinz-Günther Hunold: Wir Roten Funken machen derzeit die Erfahrung, dass die Besucher kurzfristiger entscheiden, ob und an welchen Veranstaltungen sie teilnehmen. Doch hat sich auch in der Vergangenheit häufig gezeigt: Gerade in Krisenzeiten suchen die Menschen auch Orte, an die sie zumindest einmal für eine Zeit flüchten können. Der Karneval in seinen vielfältigen Angeboten ist hier eine Oase, die Sorgen bleiben einmal für eine Zeit vor der Tür, was nicht bedeutet, dass sie ignoriert werden – nein, sie werden geparkt. Die Roten Funken haben gerade in Krisenzeiten immer Angebote formuliert, um den Menschen wieder ein Stück Zuversicht zu vermitteln.

 

Die Wirtschaft: Wie viel kann der Kölner Karneval „verkraften“? Ideell und wirtschaftlich – oder anders gefragt: Überlebt der Karneval eine Session 2023, die wieder nur unter Einschränkungen – oder am Ende vielleicht auch gar nicht – stattfindet?

Heinz-Günther Hunold: Der Karneval an sich ist ja kein auf Köln begrenztes Ereignis. Karneval ist eine Möglichkeit für die Menschen, aus Alltag und Sorgen zu flüchten und einmal in besonderer Art und Weise in andere Rollen zu schlüpfen. Die eben schon zitierte Erfüllung der Sehnsüchte nach Rollentausch, sexueller Freiheit, Rausch, Anarchie finden im Karneval ein Angebot. Zugegebenermaßen werden diese Angebote häufig falsch verstanden und finden leider Gottes nur allzu häufig eine zu exzessive Erfüllung. Andererseits nehmen wir das Thema Gesang. Für Köln und seine Umgebung gilt doch: Es gibt kaum eine Region auf der Welt, in der so viel gesungen wird. Es gibt kaum eine Region in der Welt, wo so viele Gruppen ihr musikalisches Können im Karneval zeigen können. Von daher ist mir im Grunde überhaupt nicht bange, dass der Karneval seine Bedeutung verlieren könnte. Aber es kann sein, dass sich neue Formen ergeben werden, allein durch Veränderungen in der Bevölkerung, wie wir sie alle nicht ignorieren können.

Dabei muss man berücksichtigen, dass der Karneval in Köln ein sensibles voneinander abhängiges System ist. Bricht dieses System zusammen, ist der Karneval, wie wir ihn kennen, in großer Gefahr. Es beruht darauf, dass es so viele verschiedene Gesellschaften gibt, die Angebote formulieren, diese wiederum Künstler anziehen, die allein im Karneval ein professionelles gutes Einkommen erzielen können. Hiervon profitieren wieder andere Unternehmer wie Hotels, Taxifahrer, Friseure und die Bekleidungsindustrie, die die Veranstaltungsgäste bedienen.

 

Die Wirtschaft: Wie muss man sich die Planungsszenarien der Roten Funken vorstellen? Gibt es ein „Worst-Case-Szenario“ – und falls ja, können Sie beschreiben, wie selbiges aussieht?

Heinz-Günther Hunold: Wie jedes Unternehmen, das wirtschaften muss, haben auch die Roten Funken einen Wirtschaftsplan, der jährlich neu erstellt wird. Als Gesellschaft verkaufen wir rund 30.000 Karten, dazu kommt das Funken-Biwak auf dem Neumarkt. Der Schatzmeister der Gesellschaft sammelt frühzeitig Budgets der Vorstandskollegen ein und entwickelt hieraus einen entsprechenden Wirtschaftsplan, der im Vorstand abgestimmt und verabschiedet wird. Dieser bildet dann die Vorgabe für die Ausgaben. Daneben wird der Kartenverkauf monatlich beobachtet. Planabweichungen werden entsprechend frühzeitig behandelt und es wird gegengesteuert. Eine seriöse Planung berücksichtigt auch ein Worst-Case-Szenario. Insbesondere in den vergangenen beiden Jahren konnten und mussten wir erkennen, wo die Grenzen der Gesellschaft im Rahmen der Betriebsausgaben bestanden. In dem Zusammenhang darf ich erwähnen, dass der Umbau der Ulrepforte im großen Maße durch die Spendenbereitschaft der Mitglieder finanziert wurde. So ist es bis heute nicht zu einer langjährigen Verschuldung durch Fremdfinanzierung gekommen. Diese Wege müssen allerdings gefunden und gegangen werden.

 

Die Wirtschaft: Unbändiger Optimismus hält den Kölner und Rheinländer am Leben. Wie viel Optimismus steckt in den Roten Funken und im Kölner Karneval?

Heinz-Günther Hunold: Der unbändige Optimismus, der dem Karneval und insbesondere dem Kölner Karneval zu eigen ist, ist auf Hoffnung, Zuversicht, Lebenslust und Freude am Leben gegründet. Optimismus ist die DNA, ein wichtiger Bestandteil des Kölner Karnevals und damit auch der Roten Funken. Der Narr oder, wie wir in Köln sagen, der Jeck nimmt das Leben so, wie es ist, mit kritischem, aber auch selbst befreitem Blick. Im Vorwort zu unserem Buch vom Stadtsoldaten zum Roten Funken habe ich dazu einmal geschrieben, dass es auf dem Weg zur eigenen Selbsterkenntnis nicht verkehrt ist, ein Narr zu sein.

 

Die Wirtschaft: Sie sind erfolgreicher Unternehmer und Steuerberater. Was ist anspruchsvoller? Ihr eigenes Unternehmen zu leiten oder diese große Korpsgesellschaft durch eine der größten und schwierigsten Krisen nach dem Zweiten Weltkrieg zu führen?

Heinz-Günther Hunold: Wenn ich zwischen meiner Tätigkeit als Unternehmer und Steuerberater einerseits und der Verantwortung als Präsident für die Roten Funken andererseits vergleiche, gibt es viele Entsprechungen. Im Grunde geht es doch darum, in beiden Bereichen möglichst erfolgreich zu agieren. Dabei sind Erfolg oder Misserfolg nur die verschiedenen Seiten der gleichen Medaille. Die Frage ist eher: Wie gehe ich mit dieser Medaille um, was lerne ich aus dem, was geschieht? Und wie verändert das für die Zukunft meine Strategie?

 

Die Wirtschaft: Was können Unternehmer von einem Präsidenten einer so großen und bedeutungsvollen Karnevalsgesellschaft lernen? Was lässt sich von Ihrem hoch engagierten Ehrenamt auf das Unternehmertum übertragen?

Heinz-Günther Hunold: Als Unternehmer sind wir, um existenziell und nachhaltig zu überleben, verpflichtet, uns ständig neu und weiterzuentwickeln. Der Mittelstand in Deutschland hat in allen Krisenzeiten immer wieder gezeigt, wie strapazierfähig und überlebensfähig er ist. Die Entscheidungswege sind kurz. Der Mut, Dinge auszuprobieren, zu verwerfen, umzustellen, wieder auszuprobieren, wie sich schließlich der Erfolg einstellt, sind das Überlebenskonzept für ein jedes mittelständisches Unternehmen. Damit ist jeder Unternehmer in einer Rolle, die in seiner Verantwortung dazu führt, dass er sich, um erfolgreich zu bleiben, immer weiterentwickeln muss. Neben der unternehmerischen Aufgabe war ich bereit und neugierig, die Rolle des Präsidenten der Roten Funken zu übernehmen. Das lag daran, dass der Karneval und die Roten Funken immer schon ein Teil meines Lebens bereits in Kindertagen waren und dass ich auch überzeugt war, mit meiner unternehmerischen Einstellung der Gesellschaft bei ihrer Entwicklung und ihrer Reformation helfen zu können. Umgekehrt hat mir aber die Rolle als Präsident wichtige Impulse für meine berufliche Aufgabe beschert. Moderation auf der Bühne in Liveveranstaltungen vor 1600 Menschen ist ja nicht direkt die Aufgabe, der sich ein Steuerberater ausgesetzt sieht. In solchen Livesituationen anzunehmen, was gerade passiert, Frohsinn zu entwickeln, um mit einem gewissen Humor solche Situationen auch rhetorisch zu meistern, hätte ich, wenn ich dieses Amt nicht ausgeübt hätte, so nie kennengelernt.

Erfolgreiche Unternehmer werden überall gebraucht. Sie selbst werden aber ebenso merken, dass auch Ihr eigenes Leben und Wirken um ein Vielfaches bereichert wird nach dem Motto: „Wer angefangen hat, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.“ Die Reise geht weiter. Ich freue mich auf die Herausforderungen, die sicher kommen werden. Ich hoffe, das mit bester Kraft und Gesundheit weiter tun zu können.

(Eugen Weis)

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